Hotels nur mit Wohnimmobilien: ZIA hält Vorschlag für praxisfern
Laut Medienberichten haben die Grünen im Hamburger Bezirk Mitte vorgeschlagen, Hotelbauten nur noch zu genehmigen, wenn durch den Investor auch Wohnungen gebaut werden. Hierdurch solle der Ballung von Hotels insbesondere in Stadtteilen wie Hammerbrook Einhalt geboten werden. „Der Ansatz, bei Genehmigungsverfahren auf eine ganzheitliche Stadtentwicklung zu schauen, ist richtig“, sagt Sabine Barthauer, Vorstand des ZIA Zentraler Immobilien Ausschuss Region Nord. Der Vorschlag der Grünen gehe jedoch an jeglicher immobilienwirtschaftlicher Realität vorbei.
Die Partei unterstelle Unternehmen, alle Nutzungsarten errichten zu können. Das stimme aber nicht. Projektentwickler würden sich vielmehr ähnlich wie alle anderen Unternehmen der freien Wirtschaft auf bestimmte Schwerpunkte, in dem Falle eben Hotelimmobilien, konzentrieren.
Sollten zusätzlich Wohnungen gebaut werden, könnte das laut ZIA zu teuren Zusatzplanungen führen, die sowohl die Hotelflächen als auch den neu zu schaffenden Wohnraum deutlich verteuern. Investoren müssten Partner gewinnen, Grundstücke aufteilen und langwierige gemeinsame Planungen vornehmen. Das könnte dazu führen, dass Investitionsplanungen zurückgezogen werden. So entstünden dann gar kein Hotel und auch keine zusätzliche Wohnung mehr.
Quelle: Pressemitteilung ZIA
Der Zentrale Immobilien Ausschuss e.V. (ZIA) mit Sitz in Berlin ist eine Interessenvertretung der deutschen Immobilienwirtschaft. Er hat die Verbesserung des wirtschaftlichen, rechtlichen, steuerlichen und politischen Umfelds der Immobilienbranche zum Ziel. Als Unternehmer- und Verbändeverband sind im 2006 gegründeten ZIA mehr als 25 Mitgliedsverbände zusammengeschlossen, die für rund 37.000 Unternehmen der Branche sprechen. (TH1)