AXA verkauft Teil des betrieblichen Vorsorgebestands an Frankfurter Leben
Der Versicherungskonzern AXA richtet seinen Geschäftsbereich Betriebliche Altersversorgung (bAV) neu aus. Der Versicherer wird sich fortan auf die Direkt- und Rückdeckungsversicherung konzentrieren. In diesem Zuge hat das Unternehmen eine Vereinbarung geschlossen, mit der ein Teil des betrieblichen Vorsorge-Bestandes – konkret die Pro bAV Pensionskasse AG – an die Frankfurter Leben-Gruppe veräußert wird. Die Frankfurter Leben-Gruppe führt alle Versicherungsverträge der Pro bAV Pensionskasse 1:1 mit unveränderten Garantien, Konditionen und Bedingungen fort. Sie hat verbindlich zugesagt, die Kosten der Pro bAV pro Vertrag und Jahr dauerhaft um mehr als 15 Prozent gegenüber dem Jahr 2016 zu senken. Die Veräußerung steht noch unter dem Vorbehalt der Prüfung der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin).
Dr. Patrick Dahmen, im Vorstand der AXA Konzern AG verantwortlich für das Vorsorgegeschäft: „Für Kunden sind zwei Faktoren ausschlaggebend: die Rendite ihrer Anlage und die Sicherheit ihrer Altersversorgung. Wir haben dafür Sorge getragen, dass beides gewährleistet ist und sind daher davon überzeugt, dass dieser Schritt auch zum Wohle unserer Kunden ist. Die Frankfurter Leben-Gruppe hat aufgrund ihres grundsätzlich anders gelagerten Geschäftsmodells die Möglichkeit, ein niedrigeres Kostenniveau für ihre Kunden zu erzielen.“
Die Übertragung umfasst in Summe etwa sechs Prozent des gesamten Bestands im Vorsorgebereich beziehungsweise rund 260.000 Einzelverträge und Kapitalanlagen in Höhe von knapp drei Milliarden Euro. Veränderungen im Markt und im regulatorischen Umfeld führten zu stark schrumpfendem Neugeschäft und abnehmenden Beständen bei der Pro bAV Pensionskasse. Ohne die Kostenbegrenzung der Frankfurter Leben-Gruppe bestünde die Gefahr, dass die Stückkosten pro Vertrag ansteigen und damit die Rendite für die Kunden sinkt. Als vergleichsweise „junge“ Gesellschaft musste die Pro bAV ihre Überschussbeteiligung im anhaltenden Niedrigzinsumfeld schon deutlich reduzieren. Gegenüber anderen Produkten hat die Pensionskasse insbesondere im Neugeschäft so deutlich an Attraktivität verloren.
In allen anderen Durchführungswegen bleibe die betriebliche Altersversorgung ein wesentlicher strategischer Schwerpunkt für AXA. Die Gesellschaft reduziert durch die Übertragung maßgeblich Komplexität und optimiert den Einsatz von Managementkapazitäten sowie Kapital.
Für einen kleinen weiteren Bestand – die Größenordnung bewegt sich im Promillebereich gemessen am Vorsorge-Gesamtbestand – hat der externe Partner, der diesen Bestand bislang verwaltet, den Dienstleistungsvertrag mit Wirkung zum 31. Dezember 2018 gekündigt. Bei dem Bestand handelt es sich im Wesentlichen um ehemals von der DBV-Winterthur Lebensversicherung AG abgeschlossene, fondsgebundene Versicherungsprodukte. Eine in diesem Fall hochkomplexe IT-Migration wäre im eigenen Haus aus Kapazitätsgründen bis zum Ablauf der Kündigungsfrist nicht abzuschließen. AXA strebt daher für diesen Sonderbestand eine Vereinbarung zur Übernahme durch einen externen Partner an. Eine finale Vereinbarung liegt noch nicht vor.
Quelle: Pressemitteilung AXA
Der AXA Konzern zählt mit Beitragseinnahmen von 10,7 Milliarden Euro (2016) und 9.217 Mitarbeitern zu einer der größten Versicherungs- und Finanzdienstleistungsgruppen in Deutschland. Das Unternehmen bietet Lösungen in den Bereichen private und betriebliche Vorsorge, Krankenversicherungen, Schaden- und Unfallversicherungen sowie Vermögensmanagement an. Die AXA Deutschland ist Teil der AXA-Gruppe, einem Versicherungsunternehmen und Vermögensmanager mit 166.000 Mitarbeitern und Vermittlern sowie 107 Millionen Kunden in 64 Ländern. (JF1)