Europäische Zentralbank: Versicherungstechnische Rückstellungen gestiegen
Die gesamten von Versicherungsgesellschaften im Euroraum gehaltenen Aktiva erhöhten sich im zweiten Jahresviertel 2018 geringfügig auf 7.966 Milliarden Euro, verglichen mit 7.964 Milliarden Euro im vorangegangenen Vierteljahr. Der Gesamtbestand an Schuldverschreibungen entsprach im zweiten Jahresviertel einem Anteil von 41,4 Prozent an den gesamten Aktiva dieses Sektors. Das meldet die Europäische Zentralbank in ihrer Statistik über Versicherungsgesellschaften im Euro-Währungsgebiet.
Der Bestand an Schuldverschreibungen sank von 3.320 Milliarden Euro auf 3.301 Milliarden Euro. Die Nettoverkäufe von Schuldverschreibungen beliefen sich im zweiten Quartal des laufenden Jahres auf insgesamt sechs Milliarden Euro, Preisänderungen und sonstige Veränderungen auf 13 Milliarden Euro. Die Jahreswachstumsrate der gehaltenen Schuldverschreibungen lag unterdessen bei 0,6 Prozent.
Bei einer Aufschlüsselung nach Emittentengruppen ergibt sich für das zweite Vierteljahr 2018 ein Bestand an von öffentlichen Haushalten im Euroraum begebenen Schuldverschreibungen in Höhe von 1.558 Milliarden Euro, dies entspricht einem Anteil von 47,2 Prozent des Gesamtbestands an Schuldverschreibungen. Die Jahreswachstumsrate des Bestands an von öffentlichen Haushalten emittierten Schuldverschreibungen belief sich auf 0,8 Prozent. Der Großteil der gehaltenen Staatsanleihen aus dem Eurogebiet wurde im Sitzland der jeweiligen Versicherungsgesellschaft begeben. Das betreffende Volumen betrug insgesamt 1.049 Milliarden Euro, verglichen mit Anlagen in Schuldverschreibungen anderer Euro-Länder in Höhe von 509 Milliarden Euro.
Auf von monetären Finanzinstituten (MFIs) im Eurogebiet emittierte Schuldverschreibungen entfielen 441 Milliarden Euro beziehungsweise 13,4 Prozent des Gesamtbestands an Schuldverschreibungen. Den zweitgrößten Anteil an den Gesamtaktiva (26,4 Prozent) machten Investmentfondsanteile einschließlich Geldmarktfondsanteilen aus. Der Wert dieser Anteile stieg im zweiten Jahresviertel 2018 auf 2.099 Milliarden Euro nach 2.065 Milliarden Euro im Vorquartal. Dahinter verbargen sich Nettokäufe im Volumen von 22 Milliarden Euro, denen Preisänderungen und sonstige Veränderungen im Umfang von 13 Milliarden Euro gegenüberstanden. Die entsprechende Jahreswachstumsrate lag im Berichtsquartal bei 6,3 Prozent.
Was die wichtigsten Passiva betrifft, so beliefen sich die gesamten versicherungstechnischen Rückstellungen der Versicherungsgesellschaften im zweiten Vierteljahr 2018 auf 6.049 Milliarden Euro nach 6.020 Milliarden Euro im ersten Quartal; davon waren 90,8 Prozent den versicherungstechnischen Rückstellungen im Bereich Leben zuzuschreiben. Vom Gesamtbetrag der Lebensversicherungsrückstellungen entfielen 1.181 Milliarden Euro beziehungsweise 21,5 Prozent auf fondsgebundene Produkte.
Quelle: Pressemitteilung Europäische Zentralbank
Die Europäische Zentralbank mit Sitz Frankfurt am Main ist ein Organ der Europäischen Union. Sie ist die 1998 gegründete gemeinsame Währungsbehörde der Mitgliedstaaten der Europäischen Währungsunion und bildet mit den nationalen Zentralbanken der EU-Staaten das Europäische System der Zentralbanken. (mb1)