Solvenzberichte: Weniger Daten für mehr Transparenz

Die gesetzlich vorgeschriebenen Solvenzberichte (SFCR) der Versicherer sollen die Finanzlage der Unternehmen für eine breite Öffentlichkeit transparent machen. Gelesen werden die mit hohem Aufwand erstellten Berichte allerdings kaum, so meldet der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Um die Transparenzziele von Solvency II zu erreichen, sei eine grundlegende Überarbeitung der SFCR dringend notwendig.

Der GDV plädiert für eine Aufteilung in einen kurzen, verständlichen Bericht für Versicherungsnehmer sowie einen ergänzenden Datenteil, der sich in erster Linie an die Fachöffentlichkeit richtet. Auch die EU-Kommission sieht beim Thema Berichtspflichten Nachbesserungsbedarf und hat das Thema daher in die anstehende Evaluierung des Solvency-II-Regelwerks („Review 2020“) aufgenommen.

Die SFCR der deutschen Versicherungsunternehmen wurden 2018 in den ersten vier Monaten nach Veröffentlichung hochgerechnet nur rund 11.800 Mal abgerufen, wie aus einer GDV-Befragung hervor gehe. Im Monatsdurchschnitt entspricht dies etwa 33 Downloads pro Unternehmen. Die Streuung sei zudem groß: Während die Berichte einiger Unternehmen relativ gesehen häufiger gelesen werden, werden die SFCR anderer Versicherer überhaupt nicht abgerufen.

Damit werde die Zielsetzung, eine breite Öffentlichkeit über die aktuelle Finanz- und Solvenzlage der Versicherungsunternehmen zu informieren, klar verfehlt. Selbst wenn angenommen werde, dass die Downloads weit überwiegend auf Verbraucher zurückzuführen sind, hätten gerade einmal 0,03 Prozent der 41 Millionen Haushalte in Deutschland einen SFCR abgerufen. Allerdings sei davon auszugehen, dass die meisten Leser eines SFCR ein berufliches Interesse an den Berichten haben.

Leicht überdurchschnittlich ist das Interesse an den Berichten der Lebensversicherer, die im Mittel rund 46mal abgerufen werden. Die SFCR der Schaden-/Unfallversicherer kommen im Durchschnitt jeweils auf 27 Downloads. Auch die SFCR der Versicherungsgruppen kommen nicht über rund 33 Abrufe pro Monat hinaus. Zum Vergleich: Die Geschäftsberichte der Versicherungsgruppen finden im Durchschnitt immerhin 236 Leser.

So gering das Interesse an den SFCR sei, so groß sei der Aufwand für die Unternehmen. Beispielsweise nahm die Erstellung des Solvenzberichts bei einem kleineren Sachversicherungsunternehmen, das an der GDV-Erhebung teilgenommen hat, rund 160 Personenarbeitstage in Anspruch. Sechs Monate nach Veröffentlichung registrierte das Unternehmen gerade einmal 70 Downloads. Die Kosten-Nutzen-Relation ließe sich verbessern, wenn Unternehmen nur noch Angaben zu Sachverhalten machen müssten, die für die Beurteilung der Finanz- und Solvenzlage tatsächlich relevant sind. Der Verzicht auf unnötige Angaben würde die Solvenzberichte zudem besser lesbar machen und damit zu mehr Transparenz beitragen. 

Quelle: Pressemitteilung GDV

Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) mit Sitz in Berlin ist die Dachorganisation der privaten Versicherer in Deutschland. In dem Verband sind rund 460 Mitgliedsunternehmen mit 513.000 Mitarbeitern, 435 Millionen Versicherungsverträgen und einem Kapitalanlagebestand von etwa 1,6 Billionen Euro zusammengeschlossen. (mb1)

www.gdv.de

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