Studie: Fondsqualität bei fondsgebundenen Rentenversicherungen weiterhin unbefriedigend
Immer noch wird bei der fondsgebundenen Renten- und Lebensversicherung viel Potenzial verschenkt. Eine Studie von f-fex, einem Anbieter für das digitale Management von Fondspolicen, zeige, dass die Fondsanlage bei vielen Versicherern und Beratern zu wenig Beachtung findet. Im schwierigen Börsenjahr 2018 haben sich Rating und Performance für den gesamten Anlagestock der deutschen Versicherer weiter verschlechtert.
Diese Entwicklung komme nicht unerwartet: Gerade in schwierigen Marktphasen gewinnt die richtige Fondsauswahl noch mehr an Bedeutung. f-fex hat für die Studie die Geschäftsberichte von 77 Lebensversicherern (63 Konzerngesellschaften) des Jahres 2017 ausgewertet. Die Studie deckt damit rund 110 Milliarden Euro des knapp über 111 Milliarden Euro schweren Anlagestocks aller fondsgebundenen Kapitallebens- und Rentenversicherungen ab.
„Das Angebot der deutschen Versicherer bei fondsgebundenen Rentenversicherungen bleibt deutlich hinter seinen Möglichkeiten“, erklärt Dr. Tobias Schmidt, CEO von f-fex. Um das Renditepotenzial wirklich ausschöpfen zu können, bedürfe es eines deutlich besseren Fondsangebots und einer regelmäßigen, kompetenten Betreuung der Policen-Portfolios. „Auch wenn es vermehrt Bemühungen gibt, diesen Zustand zu ändern, sind viele Versicherer und die von ihnen mandatierten Vertriebsgesellschaften davon noch weit entfernt“, so Schmidt. Nur etwa ein Drittel des Anlagestocks der deutschen Versicherer ist in gut bis sehr gut geratete Fonds investiert. Der Rest verteilt sich auf durchschnittliche bis schwache Ratings. Abbildung: Fondsqualität des Anlagestocks deutscher Versicherer nach f-fex Rating
Die Streuung der Fondsqualität im Anlagestock sei dabei beträchtlich. Bei den großen Anbietern (mehr als eine Milliarde Euro Volumen) schneiden Zurich und R+V mit Abstand am besten ab. Generali, Gothaer und Nürnberger haben hingegen den größten Nachholbedarf. Bei den kleineren Häusern liegen Münchner Verein und Barmenia vorne.
Beim Neugeschäft sei festzustellen, dass die Fondsqualität der Mittelzuflüsse im Durchschnitt besser ist als die im Bestand. Unter den großen Versicherern besetzen R+V, Cosmos und Axa (inklusive Dt. Ärzte Versicherung) die vordersten Plätze, bei den kleineren Versicherern mit nennenswerten Mittelzuflüssen und hinreichend vielen Fonds sind es Targo, Hannoversche Versicherung und MyLife. Der Trend zur besseren Fondsqualität im Neugeschäft sei jedoch längst nicht bei allen Versicherern festzustellen. Insgesamt kommen die deutschen Versicherer laut Studie daher auch beim Neugeschäft nicht über das Mittelmaß hinaus.
Auch unter den Fondsgesellschaften sei die Qualitätsspanne des im Anlagestock deutscher Versicherer liegenden Fondsvolumens groß. Unter den Gesellschaften mit größerem Volumen tun sich insbesondere Fidelity und - mit etwas Abstand - DWS und Union hervor. Bei den mittleren bis kleinen Volumina stehen Flossbach von Storch, DJE Investment und Commerz Fund Solutions an der Spitze.
Quelle: Pressemitteilung
Die f-fex AG ist ein Komplett-Anbieter für das digitale Management von Fondspolicen. Das Unternehmen wurde im Jahr 2017 gegründet. (mb1)