Bundesbank verzeichnet Anstieg der Geldvermögensbildung
Zum Ende des Jahres 2017 belief sich das Geldvermögen der privaten Haushalte in Deutschland auf 5,857 Billionen Euro. Damit stieg es gegenüber dem dritten Quartal um 78 Milliarden Euro oder 1,4 Prozent. Diese Zahlen veröffentlichte die Deutsche Bundesbank. Auf Jahressicht sei der Anstieg des Geldvermögens mit knapp fünf Prozent wieder vergleichsweise kräftig. Die Mittel flossen im vierten Quartal erneut vor allem in Bargeld und Einlagen (plus 43 Milliarden Euro), gefolgt von Ansprüchen gegenüber Versicherungen, die um 15 Milliarden Euro aufgestockt wurden. Obgleich auch das Engagement in Aktien und Investmentfondsanteilen abermals erhöht wurde, hielt die Präferenz der privaten Haushalte für liquide oder als risikoarm empfundene Anlagen weiter an.
Das Geldvermögen stieg nicht nur durch transaktionsbedingte Zuflüsse, sondern auch durch Bewertungsgewinne. Da die Verbindlichkeiten im vierten Quartal 2017 nur um gut zwölf Milliarden Euro zunahmen, stieg das Nettogeldvermögen insgesamt um 66 Milliarden Euro auf 4,131 Billionen Euro. Gegenüber dem Vorjahr erhöhte es sich um knapp 5,7 Prozent, was in etwa dem langfristigen Mittel entsprach.
Gemessen an den Entwicklungen seit der Finanz- und Wirtschaftskrise fiel nach Ansicht der Studie auch das Kapitalmarktengagement im Berichtszeitraum per saldo relativ hoch aus. Dabei wurden börsennotierte Aktien (größtenteils aus dem Ausland) sowie Anteile an Investmentfonds (drei Milliarden Euro und 13 Milliarden Euro) wie bereits in den Vorquartalen in vergleichsweise großem Umfang erworben. Bei den Investmentfondsanteilen handelte es sich unter anderem um Anteile an gemischten Wertpapierfonds sowie an Immobilienfonds. Die aktuelle Entwicklung des Kapitalmarktengagements deute trotz der Präferenz für liquide oder als risikoarm wahrgenommene Anlagen auf ein seit der Finanz- und Wirtschaftskrise erhöhtes Renditebewusstsein bei den privaten Haushalten hin, so die Bundesbank. Im Vergleich zu Bargeld und Einlagen sowie Versicherungsansprüchen werden börsennotierte Aktien sowie Anteile an Investmentfonds typischerweise als riskanter empfunden und folglich in Erwartung höherer Renditen erworben. Bei den Schuldverschreibungen gab es hingegen abermals Mittelabflüsse, die mit drei Milliarden Euro nicht außerordentlich hoch ausfielen, so die Bundesbank.
Über die Außenfinanzierung nahmen die privaten Haushalte Mittel in Höhe von etwa zwölf Milliarden Euro auf. Damit setzte die Außenfinanzierung ihren seit Mitte 2013 zu beobachtenden Aufwärtstrend auch im vierten Quartal 2017 fort. Die Mittel wurden dabei überwiegend von inländischen Monetären Finanzinstituten in Form von Wohnungsbaukrediten bereitgestellt. Insgesamt stiegen die Verbindlichkeiten um 0,7 Prozent auf 1,727 Billionen Euro. Da das nominale Bruttoinlandsprodukt im Berichtsquartal stärker wuchs als die Verschuldung, sank die Verschuldungsquote, definiert als Summe der Verbindlichkeiten in Relation zum nominalen Bruttoinlandsprodukt (gleitende Vierquartalssumme), zum Jahresende leicht auf 52,9 Prozent (53,1 Prozent im Vorjahresquartal). Insgesamt führte dies zusammen mit der Entwicklung des Geldvermögens zu einem Anstieg des Nettogeldvermögens um gut 66 Milliarden Euro auf 4,131 Billionen Euro zum Ende des Berichtsquartals. Das Nettovermögen erhöhte sich somit um knapp 5,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. (AZ)
Quelle: Pressemitteilung Deutsche Bundesbank