Hotelimmobilien: Globales Fundraising auf mehrjährigem Hoch
Die Mittel für Investitionen in Hotels steigen weiter an. Im Jahr 2018 wurden weltweit 28,8 Milliarden US-Dollar (25,34 Milliarden Euro) in Geschlossenen Fonds gesammelt, die zumindest unter anderem in der Assetklasse Hotel investiert sind. 2018 verlagerte sich die Zusammensetzung dieses Fundraisings auf Debt-Strategien, wobei 21 Prozent aus Fremdkapitalfonds bestehen, gegenüber 17 Prozent im Jahr 2017. Dies berichtet der Immobiliendienstleister JLL in seinem Marktbericht „Hotel Investment Outlook 2019“.
Debt Strategien stellten einen alternativen Zugang dar, der es Investoren ermöglicht, günstige risikoadjustierte Renditen durch Kredite zu erzielen, die durch die zugrunde liegenden Hotelimmobilien gesichert sind. Investitionen durch Private Debt könnten auch einen besseren Schutz vor einem möglichen Wertverlust der Immobilien bieten. Während die Banken nach wie vor den größten Teil der Immobilienkredite ausmachen, sieht JLL einen starken Zufluss von Debt-Fonds auf den Markt kommen. Laut Analysedienstleister Preqin wurden in den ersten drei Quartalen 2018 21 Milliarden US-Dollar durch 40 Immobilien-Dept-Fonds für gewerbliche Immobilien aufgenommen. Der „Dry Powder“, der für Fremdkapitalfonds bereitsteht, erreichte im Oktober 2018 mit 57 Milliarden US-Dollar einen historischen Höchststand, was einem Anstieg von rund 46 Prozent gegenüber vor fünf Jahren entspricht.
Unter dem anhaltenden Druck, Kapital in großem Umfang einzusetzen, suchen Investoren nach alternativen Anlagen, um ihre Renditeanforderungen zu erfüllen. Die positiven Aussichten der Reise- und Tourismusbranche treiben die Investoren weiterhin in Richtung Hotelimmobilien, die eine potenziell höhere Rendite im Vergleich zu anderen Anlageklassen bieten. In den vergangenen fünf Jahren wurden rund 70 Prozent der globalen Hotelinvestitionen von generalistischen Investoren getätigt, die in mehrere Anlageklassen investieren, im Gegensatz zu spezialisierten Hotelinvestoren. 2019 werden Private-Equity-Gruppen und institutionelle Investoren aufgrund ihres einzusetzenden Kapitals das Transaktionsvolumen im Hotelbereich weiter steigern. Der Schwerpunkt liegt dabei JLL zufolge auf Portfolios und größeren Einzeltransaktionen, da dies zu einer effizienteren Kapitalnutzung beitragen kann. JLL erwartet, dass Hotel-REITs auch in den USA aktiv werden, da hochwertige Anlagen auf den Markt kommen.
Internationales Kapital ist ein wichtiger Teil des Hotelinvestitionsmarktes; JLL erwartet, dass dieses im Jahr 2019 zunehmen wird, da die Investoren über ihre Heimatländer hinaus auf eine Diversifizierung der Investitionen achten. 2018 floss der größte Teil der grenzüberschreitenden Investitionen nach Europa, hauptsächlich aus dem Nahen Osten und Asien. Auch in Zukunft wird JLL zufolge diese Region internationales Kapital anziehen, insbesondere von asiatischen Investoren, die von Währungsvorteilen profitieren.
Gleichzeitig bietet der erstarkende US-Dollar den amerikanischen Käufern eine Möglichkeit zur Währungsabsicherung, um in Asien zu investieren. JLL erwartet, dass sich grenzüberschreitende Investoren verstärkt auf Portfolios von Vermögenswerten konzentrieren werden, einschließlich Investitionen außerhalb der Primärmärkte, um Zugang zum Hotelsektor zu erhalten und von einem höheren Renditeprofil zu profitieren.
Quelle: Marktbericht JLL
Jones Lang LaSalle Incorporated ist ein international tätiges Dienstleistungs-, Beratungs- und Investment-Management-Unternehmen im Immobiliensektor mit Sitz in Chicago. Das Unternehmen bietet unter der Marke JLL in mehr als 80 Ländern Dienstleistungen für Eigentümer, Nutzer und Investoren an und verantwortet ein Immobilienportfolio von 316 Millionen Quadratmetern. (AZ)