LIP Invest: Logistikimmobilienmarkt von Corona noch wenig betroffen
Der deutsche Logistikimmobilienmarkt zeigte sich im ersten Quartal 2020 unbeeindruckt von der Corona-Krise und konnte einen äußerst positiven Jahresauftakt verzeichnen, heißt es im aktuellen Marktbericht von LIP Invest, den das auf Logistikimmobilien spezialisierte Investmenthaus quartalsweise veröffentlicht. So wurden in den ersten drei Monaten rund 2,3 Milliarden Euro in deutsche Logistikimmobilien investiert. „Das außergewöhnlich hohe Transaktionsvolumen zeigt einmal mehr, wie beliebt die Assetklasse Logistikimmobilien mittlerweile bei den Investoren ist“, so Natalie Weber, Head of Logistics & Research bei LIP Invest. „Wir gehen davon aus, dass aufgrund der Corona-Pandemie neue Investoren den Markteintritt in die Assetklasse suchen, da Logistik im Gegensatz zu den Assetklassen Einzelhandel, Büro und Hotel weniger negativ beeinflusst wurde.“
Die Renditen sind zum Jahresbeginn stabil geblieben und haben sich auch nach Ausbruch der Corona-Krise nicht wesentlich verändert. Die Bruttospitzenrendite liegt nach wie vor bei 4,00 bis 4,25 Prozent und wird in der aktuellen Situation voraussichtlich auch auf diesem Niveau verharren. Allerdings haben die Banken aufgrund der hohen Geldnachfrage ihre Liquiditätszuschläge deutlich angehoben, was zu einer erheblichen Verteuerung der Finanzierungen führt. Dieser Umstand könnte vorübergehend zu rückläufigen Preisen und damit verbunden höheren Renditen führen. Mittelfristig ist aufgrund der hohen Nachfrage nach Investments in Logistikimmobilien und der steigenden Bedeutung der Assetklasse mit weiteren Preissteigerungen zu rechnen. LIP Invest erwartet deshalb für das zweite Quartal stabile bis leicht steigende Renditen.
Der Flächenumsatz bei Logistikimmobilien lag in den ersten drei Monaten 2020 mit rund 1,4 Millionen Quadratmetern um 200.000 Quadratmeter über dem Vorjahresquartal. Damit wurde im ersten Quartal 2020 nicht nur der Vorjahreszeitraum getoppt, sondern auch der langjährige Durchschnitt. Insbesondere der Umsatz außerhalb der großen Ballungsräume, die zunehmend mit Flächenmangel zu kämpfen haben, ist gestiegen. Zwischen Januar und März 2020 wurden rund 980.000 Quadratmeter an neuen Logistikflächen erfasst. Zahlreiche Industrie- und Handelsunternehmen haben mit dem Bau neuer Logistikzentren für die Eigennutzung begonnen bzw. Mietverträge für Logistikneubauten abgeschlossen.
Laut LIP Invest wird die Logistikbranche durch ein verändertes Einkaufsverhalten, den Aufbau größerer Pufferbestände und eine mögliche Veränderung der Supply Chains künftig höhere Flächenbedarfe haben. Das ohnehin schon knappe Angebot werde auf eine weiter steigende Nachfrage stoßen. Es bleibt abzuwarten, ob sich die Bedeutung der Logistik in das Bewusstsein der Menschen eingeprägt hat und Politiker und Bevölkerung der Neuausweisung von Bauland für Logistik künftig positiver gegenüberstehen.
Während für andere europäische Länder erhebliche Rückgänge des Logistikmarktvolumens prognostiziert werden, wird Deutschland aufgrund seiner zentralen Lage, der ausgeprägten Infrastruktur, der hohen Logistikperformance sowie der weltweiten Netzwerke und Lieferketten voraussichtlich gestärkt aus der Krise hervorgehen, so die Einschätzung von LIP Invest. (DFPA/JF1)
Quelle: Pressemitteilung LIP Invest
Die LIP Invest GmbH ist ein auf Logistikimmobilien spezialisiertes Investmenthaus. Sitz der Gesellschaft ist München.