NN Investment Partners: Das Anlegerverhalten drückt die Marktvolatilität
Es sei kaum möglich, Argumente für die Auffassung zu finden, die Unsicherheit sei derzeit ungewöhnlich hoch, schreibt Valentijn van Nieuwenhuijzen, Chief Investment Officer bei NN Investment Partner (NNIP) in einem Marktbericht. Aus der Entwicklung an den Märkten ließe nichts darauf schließen, dass sich in jüngster Zeit Veränderungen ergeben hätten oder unsichere Zeiten bevorstünden.
Laut Marktbericht würden in den meisten Anlageklassen moderate Renditen erzielt und die Volatilität nehme ab. Vielerorts seien die absoluten Bewertungen hoch, gleichzeitig liegen die relativen Risikoprämien nahe oder über dem langfristigen Durchschnitt. Nur bei Unternehmensanleihen erscheinen die Spreads gegenüber Staatsanleihen im historischen Vergleich gering.
Die zunehmende Beliebtheit von passiven Anlagen und Algorithmus-basiertem Handel, die ausgeprägten quantitativen Lockerungen und die durch neue Regulierungsvorschriften ausgelösten Kapitalströme in die Rentenmärkte könnten das Verhalten der Anleger so beeinflusst haben, dass es die Marktvolatilität drückt, meint van Nieuwenhuijzen. Kurzfristig dürften zudem die größere Vorsicht und die anhaltend hohen Kassenbestände der aktiven Manager dazu geführt haben, dass eine plötzliche Zunahme oder ein Anhalten von Marktturbulenzen weniger wahrscheinlich geworden ist. NNIP sieht die Weltwirtschaft im besten Zustand seit einem Jahrzehnt und die Unternehmensgewinne würden die stärkste Erholung seit dem Jahr 2009 verzeichnen. Hoffnungen auf eine globale Reflation hätten die Märkte in der zweiten Jahreshälfte 2016 getragen. Im laufenden Jahr würde sich jedoch zeigen, dass es an Produktivitätssteigerungen und Inflation für eine solche Entwicklung mangelt. Ohne diese Faktoren könne das nominale Wachstum der Weltwirtschaft nicht über den oberen Rand des Korridors steigen, in dem es sich seit drei Jahren befindet. Währenddessen dürften die Anleger auf Vermögenswerte setzen, die regelmäßige Erträge oder Renditen erbringen. Angesichts der konjunkturellen Situation sei das Risiko von Zahlungsausfällen und Dividendenkürzungen niedrig. Gleichzeitig würde ein relativ schwaches Wachstum ausreichen um die Renditeziele zu erreichen.
„In der derzeitigen Situation halten wir an einer diversifizierten Asset Allokation und einer moderaten Risikobereitschaft fest, denn im jetzigen fundamentalen Umfeld sind die Renditeaussichten für Fixed-Income-Spreadprodukte, Immobilien und Rohstoffe günstiger als für niedriger rentierende Fixed-Income-Produkte. Zudem kann man weiter auf eine überzeugendere Reflation hoffen. Aber um die Risiken, die von eventuellen politischen Schocks ausgehen könnten, in den Hintergrund rücken zu lassen, wären weitere Hinweise auf eine Inflationsbeschleunigung und ein stärkeres Produktivitätswachstum erforderlich. Wir hoffen auf eine Entwicklung der Märkte in diese Richtung“, schreibt van Nieuwenhuijzen.
Quelle: Marktbericht NN Investment Partners
NN Investment Partners (NNIP) ist der Asset Manager der NN Group mit Hauptsitz in Den Haagund verwaltet weltweit rund 245 Milliarden Euro für institutionelle Kunden und Privatanleger. (TS1)