Viel Bewegung auf dem Kölner Immobilienmarkt
2018 wurden in Köln über alle Immobilienarten hinweg Gebäude im Gesamtwert von fünf Milliarden Euro veräußert, so die aktuelle Analyse des Immobiliendienstleisters Greif & Contzen. Mit diesem Ergebnis bringen nationale und internationale Immobilienakteure, die weiterhin viel Kapital in der Domstadt investieren, dem Markt trotz des knappen Angebotes den zweitbesten Umsatz der vergangenen zehn Jahre.
Das beste Ergebnis der vergangenen zehn Jahre legte der Kölner Immobilienmarkt 2015 vor, als Immobilien für insgesamt rund 5,5 Milliarden Euro gehandelt wurden. 2018 ist mit rund fünf Milliarden Euro von diesem Spitzenergebnis zwar eine halbe Milliarde entfernt, bringt aber – nach 4,9 Milliarden in 2016 und 4,7 Milliarden in 2017 – das zweitbeste Resultat.
Wie die Researcher von Greif & Contzen in ihrem Investmentmarktbericht erläutern, hatten Büro- und Geschäftshäuser 2018 mit über 1,3 Milliarden Euro (Vorjahr: rund eine Milliarde Euro) maßgeblichen Anteil am Kölner Investmentumsatz. Insgesamt lag das Transaktionsvolumen für alle Gewerbeimmobilien-Arten 2018 bei rund 2,1 Milliarden Euro. Gegenüber 2017, als mit Gewerbeimmobilien ein Rekordvolumen von 2,3 Milliarden Euro erzielt wurde, entspricht dies einem Rückgang von circa neun Prozent. Grund sei vor allem, dass das vorhandene Angebot geringer war.
Dies treffe auch auf den Markt für Eigentumswohnungen zu, auf dem das Anlagevolumen erneut abnahm. Nach rund 1,35 Milliarden im Jahr 2017 sank das Transaktionsvolumen in diesem Segment 2018 auf 1,26 Milliarden Euro. Grund für den Rückgang: Die Angebote fehlen. Zum einen, da auf dem ohnehin schon von wachsender Nachfrage geprägten Kölner Markt auch noch die Fertigstellungszahlen sanken, zum anderen, da die Eigentümer von Eigentumswohnungen häufig auf weiter steigende Preise spekulieren oder schlicht keine Anlagealternativen haben und derzeit nicht verkaufen wollen.
Insgesamt blieb die Nachfrage der Investoren nach Immobilienprodukten bei weiterhin knappen Angebot so hoch, dass die Bereitschaft stieg, neben Premium-Objekten auch Gebäude an nachrangigen Standorten oder Liegenschaften mit baulichen Entwicklungspotenzialen als Investitionsobjekte in Betracht zu ziehen. Bereits seit einigen Jahren sinkt die für die Käufer erzielbare Verzinsung ihrer Anlagen auf dem Kölner Immobilienmarkt merklich. Derzeit liegen die Spitzenrenditen – je nach Immobilienart – zwischen 2,9 Prozent bei Geschäftshäusern und 4,2 Prozent bei Logistik-immobilien. Bei Bürogebäuden ging die Spitzenrendite auf 3,2 Prozent zurück.
Investoren scheinen davon auszugehen, dass sich die Marktlage kurzfristig nicht ändern wird und Kapitalanlagemöglichkeiten mit guten Sicherheiten und höheren Renditen rar bleiben. Entsprechend werden bei Immobiliendeals Zugeständnisse gemacht. Beispiel dafür sei ein etwa 20.000 Quadratmeter großes Bürogebäude auf der Deutzer Seite der Innenstadt: Koreanische Investoren nahmen dort eine niedrige Anfangsrendite in Kauf, um sich das Objekt, das langfristig an einen Nutzer der Öffentlichen Hand vermietet ist, zu sichern.
Quelle: Pressemitteilung Greif & Contzen
Die Greif & Contzen Immobilien GmbH ist ein Immobiliendienstleister mit Sitz in Köln. (mb1)