Zahlungsdienste-Richtlinie: Bedrohung und Chance für Banken

Die europäische Zahlungsdienste-Richtlinie PSD2 entkoppelt das Banking von den Banken. Die Welt der etablierten Institute als Finanzintermediäre droht damit ins Wanken zu geraten. Doch eine aktuelle Studie der Unternehmensberatung Cofinpro zeigt: Viele Banken haben es nicht eilig, ihr Geschäftsmodell zukunftsfest zu machen. Sie warten erst einmal ab, was PSD2 bringt. 54 Prozent von 138 befragten Experten meinen, die Institute hätten bislang weder die von der Richtlinie ausgehenden Bedrohungen ausreichend erkannt, noch deren Chancen. Eine riskante Strategie, zeigen sich doch viele Kunden ihrer Hausbank gegenüber inzwischen wenig treu, wie eine ergänzende bevölkerungsrepräsentative Cofinpro-Studie unter 2.000 Bundesbürgern zeigt.

Die Bankenwelt steht vor grundlegenden Veränderungen: Anfang 2018 verlieren die Institute ihr Monopol auf die Kontodaten. Überlässt der Kunde seine Daten Drittanbietern, ist seine Bank dazu verpflichtet, ihre Schnittstellen offenzulegen. Die Institute könnten damit ihre Rolle als engste Partner des Kunden in Geldgeschäften verlieren. 87 Prozent der von Cofinpro und dem IT Finanzmagazin befragten Bank-Experten rechnen mit erheblichen Folgen für das Geschäft der Institute. Und sie sind sich sicher: PSD2 betrifft nur vordergründig den Zahlungsverkehr. Es bedroht mittel- bis langfristig jedoch ebenso das Geschäft der Banken im Wertpapier- und Kreditbereich.

„Unsere Studie zeigt: Die Banken haben sich noch nicht ausreichend mit PSD2 beschäftigt“, sagt Christine Naber, Vorstand bei Cofinpro. „Das birgt Risiken und öffnet Konkurrenten die Tore. Denn auch auf Seiten der Kunden nimmt die Treue zur Hausbank ab.“ Das belegt das ergänzend erhobene FinWeb Barometer 2017 der auf Finanzdienstleister spezialisierten Unternehmensberatung. Die bevölkerungsrepräsentative Studie zum Thema digitales Banking ergibt: Mindestens jeder zweite Deutsche kann sich vorstellen, Produkte und Leistungen anderer Anbieter zu nutzen.

Auch Bank-Experten sind davon überzeugt, dass die Hausbank an Bedeutung verlieren wird. Als Konkurrenten sehen die Befragten vor allem Internetunternehmen (85 Prozent), aber auch bankfremde Zahlungsdienstleister, Händler und Fintechs.

Noch haben die Banken ihre Kunden allerdings nicht verloren. Denn wie das zum dritten Mal in Folge erhobene FinWeb Barometer auch belegt, vollzieht sich zumindest der Weg der Bundesbürger in die digitale Bankenwelt in kleinen Schritten. So hat der Gesamtindex in 2017 nur relativ leicht auf 45,9 Punkte von 44,6 Punkten im Jahr 2016 zugelegt. Allerdings zeigt sich ein Trend: Akademiker öffnen sich der digitalen Bankenwelt deutlich schneller.

Die EU-Richtlinie birgt allerdings auch Chancen. So glauben 72 Prozent, dass PSD2 den Banken neue Geschäftspotenziale erschließt. „Die Institute sollten aktiv daran arbeiten, ihr Geschäftsmodell anzupassen und ihre Rolle als zentrale Finanzintermediäre zu sichern. Es gibt dabei jedoch keinen sprichwörtlichen Königsweg, jede Bank muss ihre eigene Positionierung finden“, rät Cofinpro-Vorstand Naber. Dazu zählen auch die Fragen, ob die Institute Produktschmiede bleiben, sie als Dienstleister beziehungsweise Plattform für andere arbeiten werden oder welche Partnerschaften sie eingehen wollen.

Quelle: Pressemitteilung Cofinpro

Die Cofinpro AG unterstützt Deutschlands führende Finanzdienstleister bei der Verbesserung von Geschäftsprozessen. Zu den Kunden zählen große Privatbanken, Landesbanken und der genossenschaftliche Sektor sowie die führenden Kapitalverwaltungsgesellschaften. Gegründet 2007 als mitarbeitergetragene Aktiengesellschaft beschäftigt die Unternehmensberatung inzwischen 125 Bank- und Technologieexperten. Neben der Zentrale in Frankfurt am Main unterhält Cofinpro Standorte in Berlin, München, Stuttgart, Karlsruhe, Köln, Hamburg, Hannover und Dresden. (JF1)

www.confinpro.de

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