Zürcher Kantonalbank Österreich: "Wer Ruhe bewahrt, belohnt sich selbst"
„Einmal mehr zeigt sich, dass Anleger niemals zu früh die Flinte ins Korn werfen sollen. Ende 2018 war an der Börse noch kein Land in Sicht. Doch binnen zwei Monaten wurden in praktisch allen Regionen die starken Kursverluste des Dezembers wieder aufgeholt“, sagt Christian Nemeth, Chief Investment Officer der Zürcher Kantonalbank Österreich. Die Privatbank rät Anlegern prinzipiell, ihre Strategie auf Dauer konsequent und diszipliniert umzusetzen.
„Das richtige Markt-Timing zu finden und kurzfristig im günstigsten Moment ein- oder auszusteigen, ist denkbar schwierig. Die meisten Anleger schmälern durch häufiges Herumreißen des Steuers die Performance ihres Depots markant“, weiß Nemeth. „Besser ist es, weiter in der Spur zu bleiben, auch wenn die Fahrt mitunter holprig ist. Die von Zeit zu Zeit aufkeimende Volatilität muss man in Kauf nehmen.“
Die Zürcher Kantonalbank Österreich setze trotz der verbesserten Stimmung – unter anderem in Folge positiver Signale aus den Verhandlungen im Zuge des Handelskonflikts zwischen den USA und China – auf eine neutrale Aktienposition. „Insgesamt empfehlen wir im vorherrschenden Umfeld eine ausgewogene Balance von Aktien und Anleihen. Da die Kurse zuletzt bereits einen großen Sprung nach oben gemacht haben, ist die Gefahr von Gewinnmitnahmen kurzfristig angestiegen. Wir nehmen daher in puncto Aktien eine neutrale Position ein und gewichten diese trotz der verbesserten Stimmung am Markt nicht stärker“, erklärt Nemeth. Auf der Anleihenseite zeige sich unterdessen ein differenziertes Bild. Investoren hätten zuletzt risikoreichen Segmenten den Vorzug gegeben, während die Renditen der sicheren Staatsanleihen noch immer auf sehr tiefem Niveau verharren. Das aktuelle Renditeniveau bei sicheren Staatsanleihen sei aktuell wenig attraktiv.
Wenngleich weltweit eine weitere Verlangsamung des Wirtschaftswachstums zu beobachten sei, erwartet die Privatbank nach wie vor keine baldige Rezession. „In Europa korrigieren wir unsere Wachstumsprognose für dieses Jahr aufgrund wiederholt enttäuschender Konjunkturdaten aus allen Wirtschaftsbereichen und schwacher Vorlaufindikatoren von 1,3 auf 1,0 Prozent nach unten“, so Nemeth. In den USA fielen die Konjunktursignale widersprüchlich aus. Die Detailhandelsumsätze waren teilweise enttäuschend und die Industrieproduktion rückläufig. Der Stimmung bei Unternehmen und Konsumenten tat dies keinen Abbruch. Kräftiges Beschäftigungswachstum und die höchsten Reallohnzuwächse seit zwei Jahren sprächen aber weiter für ein solides Wachstum.
Auch die Schwellenländer gerieten mehr und mehr in den Sog des verlangsamten Wirtschaftswachstums. Sie seien heute jedoch besser für derartige Situationen gerüstet als früher, da ihre Währungen mit einigen Ausnahmen krisenresistenter geworden seien. Früher waren im Falle einer Wachstumsverlangsamung häufig Zinserhöhungen die Folge, da die Risikoprämie aufgrund der hohen Leistungsbilanzdefizite stieg, die einheimische Währung abgewertet wurde und die Inflation anzog. Da sich die Schuldenlast in vielen Schwellenländern in den vergangenen Jahren verringert hat, neigten diese Währungen mit einigen Ausnahmen mittlerweile weniger zur Schwäche.
Quelle: Pressemitteilung Zürcher Kantonalbank Österreich
Die Zürcher Kantonalbank Österreich AG ist ein auf Private Banking in Österreich und Süddeutschland spezialisiertes Institut. An den beiden Standorten Salzburg und Wien sind 97 Mitarbeiter (Stand Feb. 2019) beschäftigt. Aktuell verwaltet die Bank ein Geschäftsvolumen von 2,3 Milliarden Euro. (mb1)