Blockchain könnte Banken und Versicherungen verändern
„Über die nächsten fünf bis zehn Jahre werden die Blockchain und darauf aufbauende Applikationen das Geschäftsmodell der meisten deutschen Banken und Versicherer hinwegfegen“, sagt Internetunternehmer Sven Donhuysen, Geschäftsführer der Investment- und Beratungsgesellschaft Megadon. Diese Vorhersage bezüglich des Blockchain (Datenbank, in der Transaktionen aufgeführt werden) sei berechtigt: Der Arbeitgeberverband der Versicherungsunternehmen in Deutschland zähle aktuell über 300 Unternehmen, von denen viele ihr Geschäftsmodell seit 50 Jahren ohne wesentliche Innovationen betreiben. Die Zahl der deutschen Banken, eingeschlossen Volks- und Raiffeisenbanken, dürfte weit höher liegen.
Wohin die Reise geht, lasse sich in den USA beobachten. Blythe Masters, ehemals Managing Director von JP Morgan und „Erfinderin“ der Credit Default Swaps, führt das Blockchain-Start-up Digital Assets Holding. Januar 2016 stiegen rund 15 Investoren aus dem Finanzbereich, unter anderem JP Morgan, BNP Paribas, Santander sowie die Deutsche Börse, mit insgesamt 50 Millionen US-Dollar (rund 42 Millionen Euro) bei dem Unternehmen ein.
„Auf der ,Money 2020‘ in Kopenhagen hat Masters gestandenen Bankern weiche Knie bereitet“, so Donhuysen. „Masters sagt voraus, dass in zwei Jahren die ersten Blockchain-Applikationen in den Bankenalltag einziehen, und ihre Investoren, zu denen die ersten Adressen des internationalen Bankgeschäfts gehören, scheinen diese Auffassung zu teilen.“
„Die Blockchain wird unsere Welt ähnlich umfassend verändern wie es die E-Mail getan hat“, so Donhuysen. „Abläufe werden schneller, einfacher und billiger.“ Kostensenkungen führten auch zur Verengung des Margenkorridors und damit zu erheblichem Druck auf die Gesamtbranche. Für viele kleine deutsche Banken und Versicherungen werde dies zu weiter steigenden Belastungen im Kerngeschäft führen. „Noch ist es offen, wer sich von den deutschen Start-ups durchsetzen wird, da das gesamte Nutzerumfeld wachsen muss, damit schnelle Skalierbarkeit eines Geschäftsmodells möglich wird“, so Donhuysen. „Für ein Venture Capital-Unternehmen ist dies herausfordernd, aber unglaublich spannend.“
Quelle: Pressemitteilung Megadon
Die Megadon AG ist eine Investment- und Beratungsgesellschaft mit Hauptsitz in der Schweiz. (mb1)