Continental, Commerzbank und Siemens testen Blockchain-Technologie im Geldmarkt
Die Commerzbank und die Technologieunternehmen Continental und Siemens haben in einem Pilotprojekt erstmalig ein Geldmarktwertpapier zwischen Unternehmen auf Basis der Blockchain-Technologie im Rahmen einer Testtransaktion abgewickelt. Die Transaktion wurde im Januar durchgeführt. Sie umfasste ein Volumen in Höhe von 100.000 Euro bei einer Laufzeit von drei Tagen.
Continental trat als Emittent des Geldmarktwertpapiers auf, das aufgrund rechtlicher Vorgaben in Form eines in Euro denominierten elektronischen Commercial Papers nach luxemburgischem Recht aufgelegt wurde. Die Commerzbank stellte über ihre Forschungs- und Entwicklungseinheit Main Incubator die Corda-basierte Blockchain-Plattform zur Verfügung und agierte als Servicepartner. Siemens zeichnete das Geldmarktwertpapier als Investor. Hauptbeweggrund von Continental und Siemens für die Durchführung des Projekts war die Praxiserprobung der Blockchain-Technologie mit dem Ziel, diese mittel- bis langfristig auch bei regulären Finanzgeschäften nutzen zu können. In diesem Pilotprojekt erfolgte die Anbahnung und Abwicklung der Transaktion direkt zwischen den beiden Unternehmen. Ausgangspunkt war ein zwischen Unternehmen übliches Wertpapiergeschäft.
Die beteiligten Unternehmen haben sowohl die Erzeugung des Geldmarktwertpapiers als auch dessen Handel (inklusive Zahlungsabwicklung) rechtsverbindlich über die Blockchain abgewickelt. Der Dokumentations- und Geldaustausch konnte so in Minuten statt Tagen vollzogen werden. Anders als bei herkömmlichen Transaktionen agierte die Commerzbank bei dieser Transaktion nicht mehr als Vermittler zwischen den Vertragsparteien, sondern als Plattformbetreiber und Servicepartner. Für die Transaktion stellte sie die Plattform mit allen technischen Voraussetzungen für den Blockchain-Handel, die juristische Struktur und das digitale Geld für den direkten Handel des Geldmarktwertpapiers (basierend auf besitzgebundenem E-Geld, sogenanntes „cash on ledger“) bereit.
Stefan Scholz, Leiter Finance & Treasury von Continental, zeigt sich erfreut über den erfolgreichen Projektabschluss: „Noch schneller und effektiver dank Blockchain. Mit unseren Projektpartnern Siemens und der Commerzbank haben wir eine Möglichkeit der Anwendung von Blockchain im Finanzbereich getestet und genau das bewiesen. Ich bin stolz auf diese Pionierleistung. In verschiedenen Bereichen in unseren Unternehmen haben wir neue Erfahrungen gesammelt - sowohl in technischer und rechtlicher Hinsicht als auch bei der Verzahnung der Fachabteilungen untereinander.“
Quelle: Pressemitteilung Commerzbank
Die Commerzbank ist eine international agierende Geschäftsbank mit Standorten in knapp 50 Ländern. Kernmärkte der Commerzbank sind Deutschland und Polen. Mit den Geschäftsbereichen Privatkunden, Mittelstandsbank, Corporates/Markets und Central & Eastern Europe bietet die im Jahr 1870 gegründete Bank ihren Privat- und Firmenkunden sowie institutionellen Investoren ein umfassendes Portfolio an Bank- und Kapitalmarktdienstleistungen an. (mb1)