Deutsche Pfandbriefbank streicht Dividende
Die Spezialbank für die gewerbliche Immobilienfinanzierung Deutsche Pfandbriefbank (pbb) rechnet im laufenden Geschäftsjahr mit einem deutlich höheren Ergebnis als 2023. Dieser Ausblick basiere vor allem auf weiterhin steigenden Margen und einer niedrigeren, aber überdurchschnittlich hohen Risikovorsorge. Um ihre Finanzstärke in dieser Spätphase des Immobilienzyklus im Interesse aller Stakeholder zu wahren, verzichtet die Bank für das Geschäftsjahr 2023 auf die Ausschüttung einer Dividende und thesauriert ihren Gewinn.
„Wir haben einen realistischen Blick auf die aktuelle Marktlage mit ihren Chancen und Risiken. Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir gut durch diese zugegebenermaßen schwierige Marktphase kommen werden“, sagt Kay Wolf, seit dem 1. März 2024 Vorstandsvorsitzender der pbb. „Die Lage der pbb mit ihrer soliden Kapital- und Liquiditätsausstattung ist deutlich besser, als es die jüngsten Kursentwicklungen am Kapitalmarkt suggerieren mögen. Als Senior Lender vergeben wir erstrangig besicherte Finanzierungen. Man kann diesen Punkt im aktuellen Marktumfeld nicht genug betonen. Wir wissen aber, dass wir Vertrauen zurückgewinnen müssen. Das wollen wir tun, indem wir mit der gebotenen Nüchternheit Risiken identifizieren und mitigieren, und indem wir transparent kommunizieren.“
Für das laufende Geschäftsjahr rechnet die pbb mit einem Neugeschäft in einer Bandbreite von sechs bis sieben Milliarden Euro (2023: 7,2 Milliarden Euro). Damit sollte das Bestandsportfolio mit 30 bis 31 Milliarden Euro weitgehend stabil bleiben (2023: 31,1 Milliarden Euro). Bei weiter steigenden Margen im Neugeschäft werden Zins- und Provisionseinnahmen von 475 bis 500 Millionen Euro erwartet, was sich mit 485 Millionen Euro im vergangenen Jahr vergleicht. 2023 erwirtschaftete die pbb ein Vorsteuerergebnis in Höhe von 90 Millionen Euro (IFRS, Konzern, testiert, Billigung durch den Aufsichtsrat ausstehend). Die Bank blieb damit laut Unternehmensangabe in einem anspruchsvollen Marktumfeld profitabel, obwohl das Risikovorsorgeergebnis deutlich auf minus 212 Millionen Euro (2022: minus 44 Millionen Euro) gestiegen ist. Betroffen waren davon vor allem Immobilienfinanzierungen in den USA sowie Projektfinanzierungen in Deutschland. Für den Fall, dass die Preise für US-Büroimmobilien noch einmal um 20 Prozent fallen sollten, entstünde im performenden Portfolio – vereinfacht gesagt – ein weiteres Risikopotential von circa 100 Millionen Euro. Demgegenüber steht laut pbb, inklusive Management Overlay, eine bereits gebildete Risikovorsorge von 121 Millionen Euro. (DFPA/mb1)
Die Deutsche Pfandbriefbank AG ist eine Spezialbank für die gewerbliche Immobilienfinanzierung und die öffentliche Investitionsfinanzierung. Der Geschäftsschwerpunkt liegt neben Deutschland auf Großbritannien, Frankreich, den nordischen Ländern und Ländern in Mittel- und Osteuropa.