DIA: Kleinanleger haben keinen sinnvollen Marktzugang mehr

Das Deutsche Institut für Altersvorsorge (DIA) berichtet über die Folgen der Finanzmarktregulierung. Hartwig Webersinke, Professor für Finanzdienstleistungen und Dekan der Wirtschafts- und Rechtsfakultät der Hochschule Aschaffenburg, meint dazu: „Die Europäische Union wollte mit MiFID II den Anlegerschutz verbessern, allerdings habe ich da ein paar Zweifel, ob das tatsächlich funktioniert.“

Auf der einen Seite sei die verbesserte Transparenz gut, da auf dem niedrigen Zinsniveau der relative Anteil der Kosten bei Finanzprodukten bedeutender geworden ist, sagt Webersinke. Deswegen sei es eine gute Sache, dass Kunden jetzt Gebühren, Provisionen und andere Kosten auf einen Blick erkennen könnten. Zu Bedenken gibt der Experte, das je höher die Auflagen für Beratungsprotokolle, Aufzeichnungspflichten und weiteres werden, es weniger attraktiv für die Finanzbranche sei, sich um Anlagesummen von 20.000 Euro oder weniger zu bemühen.

Dadurch werde der Markt zweigeteilt. „Die Reicheren gehen zum spezialisierten Vermögensverwalter. Die mit kleinerem Vermögen landen beim Online-Broker und handeln ohne richtige Beratung. Da dürfen wir uns dann nicht wundern, wenn trotz niedriger Zinsen noch immer der Großteil des deutschen Privatvermögens praktisch ohne Ertrag angelegt wird. Wir bräuchten dringend Regelungen, die es auch Kunden mit kleinerem Vermögen ermöglichen, preiswert an Informationen zu kommen und so sinnvoll am Kapitalmarkt zu investieren“, sagt Webersinke und ruft in Erinnerung: „Nehmen wir an, jemand hat seit dem Jahr 2008 einen Betrag von 1.000 Euro auf dem Girokonto gespart. Dann besitzt er heute noch immer 1.000 Euro und ist kein Risiko eingegangen. Aber die kumulierte Inflation lag in diesem Zeitraum bei rund 15 Prozent, im Vergleich zu vor zehn Jahren liegt die Kaufkraft also nur noch bei rund 850 Euro. Beim Zinsniveau und bei der Inflation wird sich auf absehbare Zeit wohl kaum etwas grundsätzlich ändern. Das heißt, wer versucht, auf diese Art Altersvorsorge zu betreiben, verliert in 50 Jahren rund die halbe Kaufkraft seines Ersparten. Das werden gerade die weniger Vermögenden dann spüren.“

Webersinke sieht am Kapitalmarkt langfristig bessere Chancen als die auf den ersten Blick risikolosen klassischen Sparformen. Der Einstieg in die Aktienwelt sei auch mit wenig Geld, zum Beispiel über einen Fondssparplan, möglich. Da entstünde dann die Frage, welcher der über zehntausend in Deutschland zum Vertrieb zugelassenen Fonds der richtige sei? An dieser Stelle wäre Beratung nötig, die sich aber bei Kleinanlegern nicht mehr rechne, kritisiert der Experte.

Sein Rat für die Kapitalanlage im Jahr 2018 lautet: Diversifizierung. Von insgesamt 5.723 Milliarden Euro würden 2.248 Milliarden Euro auf wenig ertragreiche Bankeinlagen und 2.175 Milliarden Euro auf Versicherungsansprüche entfallen. Nur etwa neun Millionen Bundesbürger würden Aktien oder Fonds besitzen, die Mehrheit sei demnach überhaupt nicht diversifiziert.

Quelle: Pressemitteilung DIA

Das Deutsche Institut für Altersvorsorge (DIA) mit Sitz Berlin ist eine Plattform zu den Themen Altersvorsorge und Generationengerechtigkeit. Aufgabe ist es, die Öffentlichkeit sachgerecht und neutral über Themen der gesetzlichen, betrieblichen und privaten Altersvorsorge zu informieren, die öffentliche Meinung mitzuprägen, sich an einem Dialog über den besten Weg der Zukunftssicherung für die Bürger zu beteiligen und selbst geeignete Lösungsvorschläge für die Gestaltung der Alterssicherungssysteme zu entwickeln. Das DIA wird von Unternehmen der Finanzwirtschaft getragen. (TS1)

www.dia-vorsorge.de

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