Nord/LB mit Verlust von 1,9 Milliarden Euro
Im Jahr 2016 verzeichnete die Norddeutsche Landesbank Nord/LB ein Konzernergebnis vor Steuern von minus 1,86 Milliarden Euro, das Nachsteuerergebnis lag bei minus 1,96 Milliarden Euro. Das Negativergebnis ist die Folge einer Aufstockung der Risikovorsorge für die Schiffsfinanzierung, die insbesondere bei der Konzerntochter Bremer Landesbank (BLB) angefallen ist. Insgesamt hat der Konzern im Jahr 2016 für Risiken aus der Schiffsfinanzierung 2,94 Milliarden Euro zurückgelegt, nachdem sich dieser Wert im Vorjahr noch auf 840 Millionen Euro belief. Die Bank reagiert damit auf die drastische Verschärfung der globalen Schifffahrtskrise im Laufe des Jahres 2016.
„Der Verlust, den die Nord/LB im Geschäftsjahr 2016 als Folge der massiven Aufstockung der Risikovorsorge für die Schiffsfinanzierung erwirtschaftet hat, ist schmerzlich, gerade in dieser Höhe“, sagte Thomas Bürkle, seit 1. Januar Vorstandsvorsitzender der Nord/LB. „Wir können dieses Negativergebnis aber aus eigener Kraft verarbeiten. Außerhalb der Schiffsfinanzierung ist die Nord/LB eine profitable Bank, wie die Erfolge in allen anderen Geschäftsfeldern zeigen. Dank der erheblichen Kapitalstärkungen der vergangenen Jahre ist die Nord/LB weiterhin ausreichend kapitalisiert.“
Bürkle kündigte gleichzeitig deutliche Kosteneinsparungen an: „Mit dem Programm One Bank wollen wir den Konzern insgesamt auf eine neue Grundlage stellen. Durch die Fusion der Bremer Landesbank mit der Nord/LB erzielen wir hier die größtmöglichen Synergieeffekte. Unser Ziel ist es, den Konzern insgesamt wieder nachhaltig profitabel zu machen. Dafür wollen wir bis Ende 2020 ein Kostenpotenzial von 150 bis 200 Millionen Euro heben.“
Bei der Verbesserung der Portfolioqualität legt die Nord/LB einen Schwerpunkt auf den Abbau des Schiffsfinanzierungsportfolios. Im Jahr 2016 wurde das Schiffskreditportfolio bereits von 19,0 Milliarden Euro auf 16,8 Milliarden Euro reduziert. Bis Jahresende 2018 soll das Portfolio auf eine Zielgröße von zwölf bis 14 Milliarden Euro reduziert werden.
„Wir haben bei der Rückführung des Schiffskreditportfolios bereits spürbare Erfolge erzielt, die durch die Aufwertung des US-Dollars gegenüber dem Euro leider unterzeichnet werden. Ohne diesen Wechselkurseffekt hätten wir unser Portfolio wie geplant bereits in 2016 um nahezu drei Milliarden Euro abgebaut. Für 2017 haben wir uns das Ziel gesetzt, das Schiffskreditportfolio um weitere drei Milliarden Euro zu reduzieren.“ „Das Geschäftsjahr 2017 ist ertragsseitig sehr gut angelaufen“, erklärte Bürkle. „Es zeichnet sich ab, dass wir das erste Quartal mit einem guten Ergebnis abschließen werden. Allerdings wird die Nord/LB in den kommenden Quartalen weiterhin hohe Belastungen durch die Schiffskrise zu verarbeiten haben. Auch die regulatorischen Kosten werden im laufenden Jahr weiter zunehmen. Und die Integration der Bremer Landesbank wird zunächst zusätzlichen Restrukturierungsaufwand verursachen, bevor die Synergieeffekte zum Tragen kommen. Trotz dieser absehbaren Belastungen halten wir es für realistisch, für das Geschäftsjahr 2017 einen Gewinn zu erwirtschaften.“
Quelle: Pressemitteilung Nord LB
Dem Nord/LB Konzern gehören neben der Nord/LB die Bremer Landesbank, die Norddeutsche Landesbank Luxembourg S.A. und die Deutsche Hypothekenbank AG als wesentliche Institute an. Das Finanzinstitut beschäftigt rund 7.500 Mitarbeiter. (JF1)