Pfandbriefbanken: Für Bewältigung der Covid-19-Krise gerüstet
Die deutschen Pfandbriefbanken konzentrieren sich nach einem erfolgreichen Geschäftsjahr 2019 derzeit darauf, die Auswirkungen der Covid-19-Krise gemeinsam mit ihren Kunden zu bewältigen. „Den Pfandbriefbanken geht es um pragmatische Lösungen im Einzelfall und eine stabile Kreditversorgung in der Volkswirtschaft. Der Fokus liegt zugleich auf der Sicherung der eigenen Liquidität und Handlungsfähigkeit“, sagt der Präsident des Verbands deutscher Pfandbriefbanken (vdp), Dr. Louis Hagen.
Die Pfandbriefbanken werten die bisher eingeleiteten Maßnahmen der Politik und der Aufsichtsbehörden zur Krisenbewältigung als grundsätzlich positiv, wobei Bedenken bezüglich der Wirkung einzelner Maßnahmen auf das Bestandsgeschäft der Institute bestehen. Die Covid-19-Krise sei eine Sondersituation, die aus Sicht des vdp nun weitere entlastende aufsichtliche Maßnahmen erfordert, um Banken die Erfüllung ihrer volkswirtschaftlichen Aufgaben zu ermöglichen. So befürwortet der vdp die dreimonatige Stundung von Verbraucherdarlehen, plädiert aber dafür, Darlehen im Stundungszeitraum nicht zinsfrei zur Verfügung zu stellen. Zudem wendet sich der Verband entschieden gegen eine Verlängerung des Stundungszeitraums und eine Ausweitung der Stundungsmöglichkeit auf Unternehmen.
Im Jahr 2019 wurden Pfandbriefe im Volumen von 55,0 Milliarden Euro emittiert, ein Zuwachs von 9,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (2018: 50,4). Dabei stellten Hypothekenpfandbriefe mit 42,0 Milliarden Euro (2018: 43,2) weiterhin die mit Abstand bedeutendste Pfandbriefgattung dar, gefolgt von Öffentlichen Pfandbriefen mit 11,2 Milliarden Euro (2018: 7,2) und Schiffspfandbriefen mit 1,8 Milliarden Euro (2018: 0,0). Mit einer Gesamtanzahl von 46 Benchmark-Emissionen konnte das Niveau des Vorjahres gehalten werden (2018: 46). Damit sei der deutsche Pfandbriefmarkt weiterhin führend in Europa.
Die vdp-Mitgliedsinstitute sagten im vergangenen Jahr Immobilienkredite in Höhe von 167,1 Milliarden Euro zu und erreichten damit nahezu das Vorjahresergebnis (2018: 167,4). Dabei entwickelten sich die beiden Assetklassen durchaus unterschiedlich: Während das Neugeschäft bei Gewerbeimmobilienfinanzierungen um 5,8 Prozent auf 69,3 Milliarden Euro zurückging (2018: 73,6), steigerten die Pfandbriefbanken die Zusagen für Wohnimmobilienfinanzierungen um 4,3 Prozent auf 97,8 Milliarden Euro (2018: 93,8). Der Immobiliendarlehensbestand der vdp-Mitgliedsbanken nahm im Jahr 2019 auf 877,8 Milliarden Euro zu (2018: 836,5). Zu dem Anstieg um 4,9 Prozent beziehungsweise 41,3 Milliarden Euro trugen dabei sowohl die Wohn- als auch die Gewerbeimmobilienfinanzierung mit Wachstumsraten von 5,1 Prozent beziehungsweise 4,7 Prozent bei. (DFPA/mb1)
Quelle: Pressemitteilung vdp
Der Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp) vertritt die Interessen der Pfandbriefbanken gegenüber nationalen und europäischen Entscheidungsgremien sowie einer breiteren Fachöffentlichkeit. Der Vdp ist einer der fünf Spitzenverbände, die zusammen „Die Deutsche Kreditwirtschaft“ sind.