Umstellung der "gut beraten"-Weiterbildungsdatenbank auf IDD gelungen
Die Brancheninitiative „gut beraten“, die sich der Weiterbildung der Versicherungsvermittler in Deutschland widmet, hat im ersten Quartal 2018 8.056 neue Bildungskonten eröffnen. Damit kann die Initiative nach vier Jahren insgesamt 139.499 Teilnehmer ausweisen. Zuwächse gibt es ebenfalls bei den akkreditierten Partnern.
„'Gut beraten' erfüllt seit sechs Wochen alle gesetzlichen Vorgaben des Umsetzungsgesetzes zur IDD, der EU-Versicherungsvertriebsrichtlinie. Unsere Weiterbildungsdatenbank ist jetzt auch IDD-konform. Kurzum: Der Wechsel von der freiwilligen Weiterbildung auf die neuen gesetzlichen Vorgaben ist perfekt gelungen. Unsere Gremien und Partner haben uns dabei bestens unterstützt“, erklärte Dr. Katharina Höhn, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Berufsbildungswerks der Deutschen Versicherungswirtschaft (BWV) e.V., bei der Vorlage des Berichts für das erste Quartal 2018 der Brancheninitiative in München.
Der Besitz eines Bildungskontos bei gut beraten habe mit der Einführung von IDD an Bedeutung für die Betroffenen offensichtlich noch weiter zugenommen, erläuterte Höhn und verwies dazu auf die aktuellen Quartalszahlen. Seit Jahresbeginn 2018 wurden 8.056 neue Bildungskonten – allein im März 5.732 Konten – eingerichtet. Das entspricht nahezu der Anzahl aller neuen Konten im Jahr 2017. Damit verzeichnet das erste Quartal 2018 einen Zuwachs der Bildungskonten von 6,1 Prozent gegenüber einem durchschnittlichen Zuwachs von 1,6 Prozent pro Quartal im Vorjahr.
Vier Jahre nach dem Start von „gut beraten“ im April 2014 verfügen 139.499 vertrieblich Tätige über ein Bildungskonto der Brancheninitiative. Deren geleistete Bildungszeit wird seit IDD-Einführung in Stunden anerkannt. „Wir haben deshalb die bisher erarbeiteten Weiterbildungspunkte in Stunden umgerechnet. So ergeben sich zum Ende des ersten Quartals 2018 in der Weiterbildungsdatenbank insgesamt 11.886.045 Stunden Bildungszeit der seit Start der freiwilligen Initiative registrierten Teilnehmer“, erklärte Höhn.
In der neuen Rechnungseinheit „Bildungszeit“ erarbeiteten sich die „gut beraten“-Teilnehmer in den ersten drei Monaten 2018 insgesamt 416.620 Stunden. Das entspricht durchschnittlich drei Stunden Bildungszeit pro vertrieblich Tätigem. Damit ist die Entwicklung der erfassten Bildungszeiten zu Jahresbeginn 2018 noch verhalten. Die IDD-Debatten im Laufe des letzten Jahres und in den ersten Monaten 2018 haben sicherlich zu Verunsicherungen geführt. „Nach sechs Wochen unter IDD-Regime ist noch keine seriöse Bewertung über mögliche Veränderungen des Weiterbildungsengagements möglich“, betonte Höhn. „Zur Jahresmitte werden wir mehr sagen können.“
Die Altersstruktur der teilnehmenden vertrieblich Tätigen ist bis Ende März 2018 weiterhin repräsentativ. Die Gruppe der 41- bis 60-Jährigen ist mit 74.746 Personen und einem Anteil von 53,6 Prozent nach wie vor am stärksten vertreten. Auch die Altersgruppe der 21- bis 40-Jährigen ist mit fast 32,8 Prozent vergleichsweise stark repräsentiert. Die realen Vermittlerprofile spiegeln sich ebenfalls in der Teilnehmerstruktur: Aktuell beteiligen sich 58.876 Ausschließlichkeitsvermittler und weitere 35.838 Vermittler im angestellten Außendienst. Diese beiden Gruppen machen damit 70 Prozent aller Teilnehmer aus. Makler und Mehrfachagenten haben einen Anteil von 20 Prozent (27.632 Teilnehmer).
Sollte es im weiteren parlamentarischen Verfahren – der Bundesrat wird voraussichtlich erst im Juli 2018 die noch ausstehende Versicherungsvermittlungsverordnung verabschieden – noch Änderungen geben, „würden wir diese seriös und kurzfristig umsetzen können“, erklärte abschließend Gerhard Müller, Vorsitzender des GDV-Vertriebsausschusses und Mitglied im Trägerausschuss gut beraten. Er betonte gleichzeitig: „Selbstverständlich bleiben wir bei unserer Zielsetzung, mit der wir weiterhin die freiwillige jährlich 30-stündige Weiterbildung anstreben, fördern und entsprechend dokumentieren. Dazu werden wir zwei Weiterbildungsnachweise ausstellen: den Nachweis über die Erfüllung der gesetzlichen Mindestanforderungen nach IDD und das Zertifikat nach den höheren Qualitätsstandards von ‚gut beraten‘.“
Quelle: Pressemitteilung Geschäftsstelle „gut beraten“
Die Initiative „gut beraten – Weiterbildung der Versicherungsvermittler“ wird von Verbänden der Versicherungswirtschaft getragen. Ziel dieser freiwilligen Initiative ist die weitere Professionalisierung des Berufsstands der Versicherungsvermittler. (AZ)