Volks- und Raiffeisenbanken: Wachstum bei Krediten und Einlagen
Die 286 Volksbanken und Raiffeisenbanken unter den insgesamt 301 Mitgliedsbanken des Genoverbandes in 14 Bundesländern können für 2023 über ein Kredit- und Einlagenwachstum berichten: Während die Finanzierungen um 3,1 Prozent auf 320,0 Milliarden Euro zulegen, beträgt das Einlagen-Plus 0,7 Prozent auf 345,6 Milliarden Euro. Die gesamte Bilanzsumme der genossenschaftlichen Ortsbanken in 14 Bundesländern steigt um 0,9 Prozent auf 474 Milliarden Euro. Die durchschnittliche Bilanzsumme wächst – auch bedingt durch 16 Fusionen – um 6,9 Prozent auf knapp 1,7 Milliarden Euro.
Der Anteil langfristiger Kredite beträgt per Ende 2023 88,3 Prozent (2022: 88,2 Prozent) – auf der Einlagenseite springt der Anteil der Festgelder von 5,6 Prozent auf 19,3 Prozent. Am stärksten legt dabei die Laufzeitklasse bis zu einem Jahr zu: Um 294 Prozent auf 53,6 Milliarden Euro.
Die langen Zinsbindungsfristen sind im gewerblichen Kreditgeschäft und bei privaten Immobilienfinanzierungen gleichermaßen stark ausgeprägt. Bei Letzteren nehmen die Bestände immerhin noch um 1,9 Prozent auf 118,2 Milliarden Euro zu. Bei den gewerblichen Krediten beträgt das Wachstum 4,3 Prozent auf 182,3 Milliarden Euro. „In beiden Fällen schützen die langfristigen Finanzierungen die Kreditnehmer vor negativen Auswirkungen der Zinswende. Gerade bei Immobilienfinanzierungen entsprechen die Genossenschaftsbanken dem Kundenwunsch nach langen Zinsbindungsfristen. Kreditnehmer, die Geld noch zu sehr niedrigen Zinsen aufgenommen haben, profitieren so von einem Sicherheitspuffer gegenüber Kostensteigerungen.“ So haben im Sommer 2023 in einer Umfrage des Verbandes 80 Prozent der Bankvorstände zehn Jahre als den überwiegenden Zeithorizont für die Zinsfestschreibung der Baufinanzierung angegeben, für elf Prozent sind das 15 Jahre. Deutlich längere oder kürzere Zinsbindungsfristen kommen nur in Ausnahmefällen vor.
Für 2024 und die Zukunft sieht Rega die Volks- und Raiffeisenbanken gut aufgestellt: „Das Geschäftsjahr 2023 hat einmal mehr gezeigt, dass Kreditgenossenschaften mit ihrem realwirtschaftlichen Geschäftsmodell hervorragend in der Lage sind, in unserer dezentralen Volkswirtschaft die unterschiedlichen Bedarfsstrukturen in ihren regionalen und lokalen Märkten abzudecken. Dabei kommt ihnen zugute, dass durch die demokratische Unternehmensverfassung die Bindung an den Mitgliederwillen und die Region immer gewährleistet ist.“ Die Zahl der Mitglieder und damit Eigentümer der Volks- und Raiffeisenbanken im Verbandsgebiet liegt mit 7.023.005 zum Jahresende 2023 nahezu auf Vorjahresniveau (minus 0,3 Prozent). (DFPA/mb1)
Der Genoverband ist der Prüfungs- und Beratungsverband, Interessenvertreter und Bildungsträger für rund 2.600 Mitgliedsgenossenschaften. Als Dienstleister betreut er Genossenschaften aus den Bereichen Kreditwirtschaft, Landwirtschaft, Agrarwirtschaft, Handel, Gewerbe und Dienstleistungen mit über acht Millionen Mitgliedern in 14 Bundesländern.