Norddeutscher Vermögensverwalter will durch Übernahmen wachsen
Am 16. Februar 2015 berichtete „Fonds Professionell“ in seiner Online-Ausgabe, dass neben Proaktiva, einer Tochter der Hövelrat Holding, künftig weitere Vermögensverwalter angebunden werden sollen. Torben Peters, Hövelrat-Vorstand, sagte im Gespräch mit „Fonds Professionell“: „Wir möchten erstens Mehrheitsbeteiligungen an anderen Vermögensverwaltern erwerben und uns zweitens an einer Gesellschaft beteiligen, die bereits Publikumsfonds managt, oder eine eigene Fondstochter gründen, in die kleinere Asset-Manager ihre Publikumsfonds auslagern können.“ Peters weiter: „Unter dem Dach der Hövelrat Holding AG würden wir gerne weitere Vermögensverwalter anbinden, die dann neben der Proaktiva stehen. Ein denkbares Modell wäre, dass der Vermögensverwalter uns die Mehrheit an seinem Unternehmen verkauft und dafür entweder Hövelrat-Aktien erhält oder bar abgefunden wird.“ Der bisherige Firmenname bliebe bestehen, auch die Kunden würden ihre Ansprechpartner behalten. In Frage für eine solche Anbindung kämen insbesondere kleinere Institute mit zwei oder drei Mitarbeitern. Um ihnen die durch schärfere Regulierungen anfallende Verwaltungsarbeit abzunehmen, erwägt Hövelrath ein gemeinsames Backoffice mit Compliance, interner Revision oder Buchhaltung anzubieten Gespräche mit ersten Interessenten würden bereits geführt. Einen genauen Zeitplan verfolge Hövelrat dabei nicht.
Zudem will Proaktiva im Laufe dieses oder nächsten Jahres das Fondsgeschäft und die Vermögensverwaltung klar voneinander trennen. Dies sei unter anderem auch im Hinblick auf die in 2017 in Kraft tretende Finanzrichtlinie Mifid II sinnvoll, so Proaktiva-Vertriebsleiter Robert Focken Dieses übernommene oder neu gegründete Unternehmen könnte dann Dienstleistungen für andere Vermögensverwalter übernehmen, die eine solche Trennung mangels Größe nicht selbst vornehmen könnten. „Außerdem möchten wir Fondsboutiquen ansprechen, die ihre Portfolios zwar gut managen, den Vertrieb bislang aber vernachlässigt haben.“ Focken hat bereits vor einigen Monaten begonnen, den „Wachstum Global I“ institutionellen Kunden anzubieten. Der Retail-Vertrieb, unter anderem über freie Berater, soll bald folgen. Focken betont, dass nur der Vertrieb von Fonds übernommen werden würde, die nicht im direkten Wettbewerb zum „Wachstum Global I“ stehen.