Leiser Startschuss Richtung Ausstieg

Kommentar von Christian Scherrmann (DWS) im Anschluss an die Fed-Sitzung am 15. und 16. Juni 2021. Seiner Einschätzung nach markiert die Juni-Sitzung den Startschuss für einen langsamen und gut gesteuerten Prozess in Richtung geldpolitischer Normalisierung:

Christian Scherrmann
Christian Scherrmann

Wie von uns erwartet hält die Fed zunächst an ihrem lockeren geldpolitischen Kurs fest und zeigt, dass sie keine Eile mit größeren Anpassungen hat. Die aktualisierten Prognosen der Notenbanker weisen nun zwar höheres Wachstum und eine höhere Inflation für 2021 aus. Sie zeigen aber auch, dass letztere weiterhin als temporär angesehen wird. Der Median der Inflationsprognosen weist nur geringe Veränderungen für 2022 und 2023 auf. Angesichts eines etwas höheren Wachstumspfads, eines sich erholenden Arbeitsmarktes und einer Inflation, die nach Einschätzung der Federal Reserve (Fed) auf knapp über zwei Prozent zurückgehen wird, zeigen die aktualisierten Zinserwartungen nun die Bereitschaft, die Zinsen im Jahr 2023 zweimal anzuheben.

Die einzige unmittelbare Änderung beschränkte sich auf eine Anpassung der Zinssätze für Übernachtgeschäfte. Während die Fed dies üblicherweise als technische Anpassung bezeichnet, könnte dies durchaus als der erste kleine Schritt in Richtung eines geldpolitischen Wendepunkts angesehen werden.

In der Pressekonferenz machte der Fed-Vorsitzende Powell deutlich, dass die Erholung der Wirtschaft noch in weiter Ferne ist und dass die Erholung des Arbeitsmarktes ungleichmäßig bleibt. Er fügte jedoch hinzu, dass man die Volkswirtschaft auf dem Weg zu einem sehr starken Arbeitsmarkt sieht. Des Weiteren betonte er erneut, dass man die Inflation als vorübergehend ansähe. Dies nicht ohne anzumerken, dass sie höher und hartnäckiger sein könnte als erwartet. Die längerfristigen Inflationserwartungen bleiben jedoch nach wie vor innerhalb des Rahmens, der mit den Zielen der Fed vereinbar ist. Zum wichtigen Thema der Anpassung der Anleiheankäufe („Tapering“) fügte er hinzu, dass das Offenmarktkomitee darüber diskutiere, unter welchen Umständen die Wirtschaft soweit sei, ohne jedoch einen Zeitplan zu definieren. „Sie können sich dieses Treffen als das Treffen des ‚Redens über das Reden‘ vorstellen“, antwortete er unverblümt auf eine Frage zu diesem Thema. Bei der vorangegangen Fed-Sitzung behauptete Powell in diesem Zusammenhang noch, man würde nicht mal darüber nachdenken, darüber nachzudenken.

Letztendlich war tatsächlich eine etwas restriktivere Tendenz zu erkennen, wenn auch sehr nuanciert. Für uns markiert die Juni-Sitzung den Startschuss für einen langsamen und gut gesteuerten Prozess in Richtung geldpolitischer Normalisierung und letztendlich steigender Zinsen.

Christian Scherrmann ist US-Volkswirt und Senior Research Analyst bei der DWS Group in Frankfurt am Main. Der börsennotierte Vermögensverwalter im Mehrheitsbesitz der Deutschen Bank beschäftigt rund 3.500 Mitarbeiter weltweit und verwaltet ein Vermögen in Höhe von 820 Milliarden Euro.

www.dws.com

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