Rohstoff-Investments als Gewinner der Energiewende

Kommentar von Bernhard Matthes von der Bank für Kirche und Caritas (BKC) zu den Anlagechancen, die sich an den Aktienmärkten durch den politisch gewollten Umbau von Energieerzeugung und Mobilität ergeben. Seiner Einschätzung nach könnten die eigentlichen Gewinner der globalen Energiewende in weniger offensichtlichen Industrien zu finden sein:

Bernhard Matthes
Bernhard Matthes

Begleitet von wirtschaftlicher Erholung und dem Zinsanstieg seit Ende 2020 ist an den globalen Aktienmärkten eine merkliche Stil-, Branchen- und Themenrotation wahrnehmbar: Die Technologie-Hausse läuft aus, der Dow Jones kann den Nasdaq 100 seit Jahresbeginn deutlich outperformen, Qualitätsaktien aus den Bereichen defensiver Konsum und Pharma bleiben zuletzt deutlich hinter Hoch-beta-Aktien aus den Segmenten Energie, Grundstoffe und Finanzwerte zurück.

Zu den „Gewinnern von gestern“ zählten unter anderem „grüne Aktien“, mit denen Anleger auf den Trend der Energiewende setzten. Die Jagd nach grünen Wachstumswerten kulminierte 2020 mit den Ankündigungen diverser „Green Deals“ und den Erwartungen, dass auch in den USA mit Amtsantritt der Biden-Administration der Weg zur Energiewende beschritten wird. Die im Zuge der beeindruckenden Rallye erreichten Bewertungen werfen Fragen auf, inwieweit Investoren das antizipierte Wachstum nicht bereits „überbezahlen“ und eine mögliche Blasenbildung bei „grünen Aktien“ vorliegt. Speziell in Subsektoren wie Wind, Solar oder Batterietechnik könnte mit der zurückliegenden spektakulären Kursentwicklung vieler Einzelwerte ein Großteil der im langjährigen Schnitt realistisch zu erwartenden Renditen bereits vereinnahmt sein.

Energiewende benötigt Metalle und seltene Erden

Der politisch gewollte Umbau von Energieerzeugung und Mobilität, begleitet von hohen öffentlichen Investitionen, benötigt gigantische Mengen an Metallen. So kommt Kupfer beispielsweise eine Schlüsselrolle bei der Elektrifizierung und dem Netzausbau zu. Silber wird nachgefragt in der Herstellung von Solarmodulen und Platin in Wasserstoff-basierten Technologien. Nicht zu vergessen sind die im Vergleich zur konventionellen Verbrennungstechnologie noch immer kürzeren Lebenszyklen der Batterietechnologien.  Folglich müssen Nickel, Lithium und andere Metalle in entsprechenden Mengen für die Ersetzung erschöpfter Speichertechnik verfügbar sein.

Vielfach wird daher heute schon von einem bevorstehenden „Rohstoff-Superzyklus“ gesprochen. Der absehbar hohe Verbrauch von Industriemetallen und seltenen Erden wird den Minenbetreibern einen strukturell hohen Auftragsbestand sichern. Die eigentlichen Gewinner der globalen Energiewende könnten somit in weniger offensichtlichen, aber unverzichtbaren Input-Industrien zu finden sein, vornehmlich im Bereich der Rohstoffe.

Viele Grund- und Rohstoffaktien bieten nach ihrer jahrelangen Underperformance derzeit noch eine Sicherheitsmarge und Spielraum für denkbare Bewertungsausweitungen. Als unterinvestierte, ungeliebte und unterbewertete Aktien erfüllen sie die gängigen Anforderungen an ein Value-Investment. Der absehbare realwirtschaftliche Nachfrageboom trifft auf eines der wenigen verbliebenden Kapitalmarktsegmente, das auch im „Rausch des billigen Geldes“ – der durch die Notenbanken herbeigeführten Überversorgung mit Liquidität – noch als vertretbar bewertet gelten kann.

Selektion ermöglicht nachhaltige Rohstoff-Investments

Unter Aspekten der nachhaltigen Geldanlage erscheinen Rohstoffinvestitionen für einige Anleger grundsätzlich als fragwürdig. Daher gehen wir in der Selektion entsprechender Unternehmen hochgradig differenziert vor. Auch innerhalb einer an sich als problembehaftet geltenden Branche können Unternehmen mit hohen Umwelt- und Sozialstandards identifiziert werden. In unserem Mischfonds „BKC Treuhand Portfolio“ wählen wir solche Unternehmen aus, die bereits über längere Zeiträume einen konsistent hohen ESG Track Record demonstriert haben und zugleich über ein profitables Geschäftsmodell und ansprechende Bewertungseigenschaften verfügen.

Bernhard Matthes ist Bereichsleiter Asset Management bei der Bank für Kirche und Caritas e.G. (BKC) und Manager des Stiftungsfonds „BKC Treuhand Portfolio“. Die 1972 gegründete BKC mit Sitz in Paderborn ist eine nachhaltige Genossenschaftsbank für Kirchengemeinden, kirchlich-caritative Einrichtungen sowie deren hauptamtliche Mitarbeiter. Das BKC Asset Management managt Publikumsfonds, Vermögensverwaltungsmandate sowie Spezialfonds für Stiftungen und kirchliche Institutionen mit einem Fokus auf ethisch-nachhaltigen Kapitalanlagen.

www.bkc-paderborn.de

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