Fondsconsult-Stiftungsfondsstudie hat einen klaren Sieger
Das Analyse- und Beratungsunternehmen Fondsconsult hat in siebter Auflage die „Stiftungsfondsstudie“ vorgelegt. In diesem Jahr gibt es mit dem „FvS Stiftung“ einen eindeutigen Sieger mit der Gesamtnote 1,0 (Sehr gut). Weitere sechs Fonds, nämlich der „ACATIS Fair Value Modulor VV Nr.1“, der „Bethmann Stiftungsfonds“, der „BKC Treuhand Portfolio“, der „FOS Rendite und Nachhaltigkeit“, der „Landert Stiftungsfonds“ sowie der „Prisma Aktiv UI“ erzielten die Note 1,7 (Gut+).
Die Studie untersucht Anlageprodukte, die sich primär an die Zielgruppe der Stiftungen richten und daher meist mit dem Namenszusatz „Stiftungsfonds“ versehen sind. Bei den untersuchten Fonds handelt es sich überwiegend um Mischfonds mit defensivem Charakter. Diese wurden hinsichtlich qualitativer Kriterien wie Fondsmanagement, KVG, Anlagegrundsätze und Umsetzung im Portfoliokontext, Risikomanagement, Ausschüttungsrendite sowie den laufenden Kosten analysiert und bewertet. Die einzelnen Punkte wurden unterschiedlich hoch gewichtet, wobei den Kriterien Anlagegrundsätze und Umsetzung sowie Ausschüttungsrendite die größte Bedeutung zugemessen wurde. Die ergänzend eingeführte ESG-Typologie folgt den Vorgaben für Fonds der Deutschen Kreditwirtschaft (DK), dem Bundesverband Investment und Asset Management (BVI) und dem Deutschen Derivateverband (DDV). Demnach werden Fonds nach der O/B/E/I-Systematik in „Non-ESG“, „Basic“ (ESG-Integration), „ESG“ (dezidierte ESG-Strategie) und „ESG-Impact“ (auswirkungsbezogene Investments) eingruppiert.
Stiftungen unterliegen bei ihren Investitionsentscheidungen grundsätzlich einem Zielkonflikt: Einerseits sollen hohe ordentliche Erträge erwirtschaftet werden, andererseits darf das investierte Kapital keinen zu hohen Risiken ausgesetzt sein. Dieser Zielkonflikt wiegt im anhaltenden Niedrigzinsumfeld besonders schwer. Die durch die Corona-Pandemie ausgelösten Marktverwerfungen erschweren zusätzlich das Gebot der realen Vermögenserhaltung. Umso wichtiger sei es heute für Stiftungen, die sich wie kaum ein anderer Marktteilnehmer als Langfrist-Investoren positionieren können, flexible Anlageprodukte für ein sich unter Umständen schlagartig veränderndes Kapitalmarktumfeld zu finden.
Die untersuchten Fonds unterscheiden sich teilweise sehr stark mit Blick auf die Anlagebedürfnisse einer Stiftung. Bezüglich der Anlagegrundsätze verfolgen die Fonds überwiegend sehr defensive Strategien. Andere hingegen seien deutlich offensiver aufgestellt, was zu entsprechend dynamischen Risikoprofilen führe. Auch bei den Kosten gebe es große Unterschiede. Die Spanne reiche von 0,58 Prozent bis 1,98Prozent, so die Studie.
Das Marktumfeld der letzten 12 Monate, und hier in erster Linie die Corona-Krise, stellte viele Fonds vor große Herausforderungen. Dies betriffe weniger die Aktienseite, die bei den meisten Stiftungsfonds ansatzgemäss eine untergeordnete Rolle spielt. Problematisch waren vielmehr die Ausweitungen der Risikoaufschläge auf der Anleiheseite, da ein Großteil der Fonds in den letzten Jahren entweder aus Überzeugung oder gezwungenermaßen den Anteil an Unternehmensanleihen und Schwellenländeranleihen spürbar erhöht hatte. (DFPA/AZ)
Quelle: Pressemitteilung Fondsconsult
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