Allianz GI: US-Notenbank wird nicht mehr „geduldig“ sein
Mit einer Arbeitslosenquote von 5,5 Prozent, einem starken US-Arbeitsmarkt und einer Wirtschaft, die mit rund drei Prozent wächst, hat die amerikanische Notenbank (Fed) keinen Grund mehr, ihre Nullzinspolitik fortzuführen. Daher wird Fed-Gouverneurin Janet Yellen in ihrer Rede am 18. März 2015 aller Wahrscheinlichkeit nach nicht mehr das Wort „geduldig” gebrauchen, wenn es um den Zeitpunkt für die Anhebung des US-Leitzinses geht. Dies sagt Franck Dixmier, Chefanlagestratege für europäische Anleihen bei Allianz Global Investors (Allianz GI), im Vorfeld der Sitzung des Offenmarktausschusses der Federal Reserve.
Dixmier geht davon aus, dass die Fed im Juni 2015 die Zinsen um circa 25 Basispunkte erhöht und in Abhängigkeit von den wirtschaftlichen Daten, insbesondere der Inflationsentwicklung, weitere Zinsschritte in 2015 vornimmt. Es sei schwer vorstellbar, dass die Notenbank ihren ersten Zinsschritt im Juni macht und keinen weiteren im gleichen Jahr folgen lässt.
Der größte Fehler, den die Fed begehen könnte, wäre eine Anhebung der Zinsen, obwohl es keinen Lohndruck gibt. Dieses Szenario sei aber recht unwahrscheinlich, weil sich seit 1990 typischerweise bei einer Arbeitslosenquote von 5,5 Prozent der Inflationsdruck durch Lohnsteigerungen beschleunige. Daher ist Allianz GI der Meinung, dass die Fed nun den richtigen Zeitpunkt für den Zinsschritt wählt, um Inflationstendenzen durch steigende Löhne entgegenzuwirken.
Quelle: Kommentar Allianz GI
Allianz Global Investors mit Sitz in München ist eine Vermögensverwaltung des Versicherungskonzerns Allianz SE. Die 1998 gegründete Unternehmensgruppe beschäftigt weltweit rund 500 Anlagespezialisten und verwaltet ein Vermögen in Höhe von über 412 Milliarden Euro für Privatanleger, Family-Offices und institutionelle Investoren. (Stand: 31. Dezember 2014) (TH1)