"Deutsches Rentensystem mit Aktien leistungsfähiger machen"
Laut einer aktuellen Studie der Unternehmensberatung Mercer zu internationalen Rentensystemen belegte Deutschland den elften Platz (DFPA berichtete). Als Schwachstelle nennt die Mercer Studie die unzureichende langfristige Leistungssicherheit des deutschen Systems. Die Länder, die Aktien in ihrer Altersvorsorge einbinden und so für attraktive Auszahlungen sorgen, belegen die vorderen Plätze. „Wir brauchen endlich ein Ansparverfahren mit Aktien in der Altersvorsorge. Dieses macht unsere Altersvorsorge nicht nur zukunftsfest, sondern sorgt bei deutschen Rentnern für eine attraktive Rente und ein Auskommen im Alter. Das Ansparverfahren mit Aktien sollte daher in den Wahlprogrammen aller Parteien zu finden sein, die es mit der Zukunftsfähigkeit und Sicherheit unserer Altersvorsorge ernst meinen“, betont Dr. Christine Bortenlänger, geschäftsführender Vorstand des Deutschen Aktieninstituts.
Auch die Mercer-Studie empfiehlt Deutschland die Ergänzung des umlagefinanzierten Systems mit kapitalgedeckten Modellen. Diese würden die langfristige Leistungssicherheit des deutschen Rentensystems auch mit Blick auf demografische Veränderungen steigern.
Mercer untersucht seit 2009 jedes Jahr internationale Rentensysteme in Bezug auf ihre Nachhaltigkeit, die im Sinne von langfristiger Leistungsfähigkeit verstanden wird, Integrität und Angemessenheit. Insgesamt wurden 39 Rentensysteme untersucht. Deutschland erreicht auf einer Notenskala von A bis E die Gesamtnote B. Während der Bereich Angemessenheit der Rente mit B+ und die Integrität des Systems sogar mit A bewertet werden, wird das deutsche Rentensystem in Bezug auf die langfristige Leistungsfähigkeit mit D beurteilt.
„Auch wenn sich das deutsche Rentensystem im Gesamtranking um zwei Plätze verbessern konnte, können wir uns damit nicht zufriedengeben. Es ist beunruhigend, dass Deutschland bei der Frage der finanziellen Zukunftsfähigkeit so schlecht abschneidet. Unser System ist mit Blick auf die langfristige Leistungsfähigkeit im Vergleich zu anderen Industrienationen nicht konkurrenzfähig“, konstatiert Bortenlänger.
Zur Stärkung des deutschen Rentensystems setzt sich das Deutsche Aktieninstitut für folgende Verbesserungen ein:
- Einführung eines Ansparverfahrens mit Aktien;
- Eine Opt-Out-Regelung, damit viele Menschen profitieren;
- Einen Wettbewerb von staatlich regulierten Standardprodukten, um den Bürgern eine attraktive Auswahl zu ermöglichen (DFPA/JF1)
Quelle: Pressemitteilung Deutsches Aktieninstitut
Seit 1953 vertritt das Deutsche Aktieninstitut e.V. die Interessen der kapitalmarktorientierten Unternehmen, Banken, Börsen und Investoren. Die Mitglieder repräsentieren über 85 Prozent der Marktkapitalisierung deutscher börsennotierter Aktiengesellschaften.