DFR-Analyse: Schiffsbetriebskosten höher als Einnahmen
Im Durchschnitt über alle Schiffsklassen hinweg übertrafen im Zeitraum Mai 2012 bis Juli 2014 die Schiffsbetriebskosten (ohne Kapitaldienst) die Einnahmen um 289 US-Dollar pro Tag. Im Jahr 2012 lag dieser Wert für alle Schiffsklassen noch bei 2.500 US-Dollar täglichem Überschuss. Dies ergibt eine Analyse der Deutsche Fondsresearch AG. Auf Basis seiner Schiffsdatenbank hat das Bewertungsunternehmen wirtschaftliche Parameter - wie Charterraten und Schiffsbetriebskosten von KG-finanzierten Schiffen - untersucht.
Für die Verlustsituation ist die rückläufige Entwicklung der Charterraten verantwortlich. So sind die Charterraten im Durchschnitt (über alle Schiffsklassen) um 33,44 Prozent gesunken. Verdienten Schiffe 2012 im Durchschnitt noch 8.725 US-Dollar täglich, sind es im Jahr 2014 nur noch 5.807 US-Dollar pro Tag. Am deutlichsten fällt der Rückgang mit durchschnittlich fast 50 Prozent bei Containerschiffen der Größenklassen zwischen 2.000 und 5.000 TEU aus.
Während kleinere Containerschiffe bis 2.000 TEU bereits 2012 Verluste in Kauf nehmen mussten, fahren jetzt auch die mittleren Größenklassen von 2.000 bis 3.000 TEU nicht mehr kostendeckend (4.221 US-Dollar Verlust pro Tag). „Lediglich Containerschiffe ab einer Größe von 3.000 TEU erwirtschaften sicher die Betriebskosten. Doch üppige Gewinne werden auch hier nicht erzielt“, schreibt die Deutsche Fondsresearch.
Eine allgemeine Verbesserung bei der Charterraten sei nicht in Sicht. Lediglich bei den Tankern könne man von einer Erholung sprechen. Speziell VLCC-Tanker seien gefragt und hätten ihre Einnahmen im dritten Quartal um 59,8 Prozent gesteigert. Containerschiffe verzeichneten eine Verbesserung um 6,71 Prozent für Schiffe ab 2.750 TEU und um 12,8 Prozent für die 4.400 TEU-Klasse. Für Bulker sei noch keine Verbesserung der Einnahmesituation in Sicht - sie würden weiter rückläufige Charterraten verzeichnen.
Quelle: Pressemitteilung Deutsche Fondsresearch
Die Deutsche Fondsresearch AG (DFR) ist ein unabhängiges Analyse- und Research-Unternehmen mit Sitz in Hamburg. Das Angebot umfasst Bewertungen, Research & Rating sowie Studien für die Assetklassen Schiffe, Immobilien, Erneuerbare Energien, Flugzeuge, Infrastruktur und Spezialitätenfonds. (TH1)