Donner & Reuschel: Eine weitere Baustelle für Peking
Mit der möglichen Gewalteskalation zur Beendigung der anhaltenden Proteste in Hongkong hat sich ein weiterer geopolitischer Belastungsfaktor für die internationalen Kapitalmärkte ergeben, der sogar Rückwirkungen auf den laufenden Handelsstreit zwischen den USA und China haben könnte. So heißt es bei „Mumm kompakt“, einer Einschätzung von Carsten Mumm, Leiter Kapitalmarktanalyse und Chefvolkswirt des Bankhauses Donner & Reuschel.
Die chinesische Regierung habe nun eine zweite große Baustelle zu bewältigen. Es sei jedoch nicht davon auszugehen, dass einer der beiden Konflikte schnell durch ein Nachgeben Chinas gelöst werden könnte. Vielmehr dürfte der chinesische Staatspräsident Xi in Hongkong Härte und gegenüber US-Präsident Trump Hartnäckigkeit demonstrieren, um keinen Zweifel an seiner Zielstrebigkeit aufkommen zu lassen. Die Perspektiven der Weltwirtschaft verschlechterten sich damit weiter. Vor diesem Hintergrund komme der Veröffentlichung der Juli-Daten für die Industrieproduktion und der Einzelhandelsumsätze in China und den USA in dieser Woche eine besondere Bedeutung zu. So oder so dürften sichere Häfen wie Gold, der Schweizer Franken, der japanische Yen und Bundesanleihen, trotz Negativzinsen über das ganze Laufzeitenspektrum, vorerst gefragt bleiben. Für Aktien hingegen blieben die Aussichten getrübt. (DFPA/mb1)
Quelle: Markteinschätzung „Mumm kompakt“ von Donner & Reuschel
Die Donner & Reuschel AG ist eine Privatbank mit Hauptsitz in Hamburg. Das 1798 gegründete Unternehmen, das seit 1990 zur Versicherungsgruppe Signal Iduna gehört, beschäftigt rund 580 Mitarbeiter.