Donner & Reuschel: Viele Anleger unterschätzen Brexit-Risiko
In Europa schauen derzeit alle gebannt nach Großbritannien - alles dreht sich derzeit um den Brexit. Das Blatt für oder gegen einen ungeregelten Austritt des Königreiches wechselt derzeit täglich. Aufgrund der Unberechenbarkeit dieses politischen Prozesses können nur Wahrscheinlichkeiten, aber keine Fakten berichtet werden. Dabei hätte ein – noch immer möglicher – ungeregelter Brexit Ende Oktober definitiv heftige Auswirkungen auf die Konjunktur und die Kapitalmärkte, so heißt es bei „Mumm kompakt“, einer Einschätzung von Carsten Mumm, Leiter Kapitalmarktanalyse und Chefvolkswirt des Bankhauses Donner & Reuschel.
Für die ohnehin leidgeprüfte kontinentaleuropäische Autoindustrie würde das bedeuten, dass beispielsweise rund zehn Prozent aller Auslieferungen im Falle eines ungeregelten Brexits mit deutlich höheren Zöllen belastet würden. Dieses Szenario scheine an den Kapitalmärkten jedoch derzeit nicht eingepreist zu sein. Die meisten Anleger hofften weiter auf ein Brexit-Abkommen zwischen der EU und Großbritannien. Vor diesem Hintergrund dürften die in dieser Woche zur Veröffentlichung anstehenden volkswirtschaftlichen Daten in den Hintergrund rücken. Mit den Schätzungen der aktuellen Markit-Einkaufsmanagerindizes für die USA, Deutschland und die Eurozone, dem ifo-Geschäftsklimaindex und dem GfK-Konsumklimaindex stehen allerdings wichtige Indikatoren für die globale Konjunktur auf der Agenda. Die letzte EZB-Sitzung des scheidenden Präsidenten Mario Draghi hingegen dürfte kaum für Impulse sorgen. (DFPA/mb1)
Quelle: Markteinschätzung „Mumm kompakt“ von Donner & Reuschel
Die Donner & Reuschel AG ist eine Privatbank mit Hauptsitz in Hamburg. Das 1798 gegründete Unternehmen, das seit 1990 zur Versicherungsgruppe Signal Iduna gehört, beschäftigt rund 580 Mitarbeiter.