Investmentmarkt Hamburg: Produktknappheit bremst Transaktionsgeschehen
Nach dem umsatzstarken Vorjahr fiel das erste Quartal 2021 am Investmentmarkt für gewerbliche Immobilien in Hamburg erwartungsgemäß etwas verhaltener aus. In den ersten drei Monaten belief sich das Transaktionsvolumen auf 700 Millionen Euro. Gegenüber dem starken Vorjahreszeitraum (970 Millionen Euro) bedeutet dies einen Rückgang um 28 Prozent. Historisch betrachtet liegt das Verkaufsvolumen auf dem Niveau des Zehn-Jahres-Mittels in Höhe von 734 Millionen Euro. Das meldet der Immobiliendienstleister Grossmann & Berger.
„Ein Großteil der registrierten Transaktionen sind Überläufer aus dem Vorjahr, die nun zu Jahresbeginn abgeschlossen wurden. Marktbestimmend ist aktuell der ausgeprägte Produktmangel an Core-Objekten“, so Sandra Ludwig, Geschäftsführerin von Grossmann & Berger. „Das Interesse der Investoren bleibt hoch. Für Büro-Objekte in sehr guten Lagen werden aufgrund der großen Nachfrage immer höhere Preis-Benchmarks gesetzt, was den Druck auf die Renditen noch weiter verstärkt“, erläutert Ludwig. Für das Jahr 2021 erwartet Grossmann & Berger angesichts der starken Produktknappheit keine neuen Rekordwerte für den Investmentmarkt Hamburg.
Der Investmentmarkt der Hansestadt im Detail: 46 Prozent des Hamburger Transaktionsvolumens entfiel im ersten Quartal 2021 auf den Teilmarkt City. Hierzu trug unter anderem der Verkauf des „D10 Domkontors“ von Savills Investment Management an Caleus Capital Investors bei. Büro-Immobilien waren mit einem Anteil von 60 Prozent wieder die am stärksten nachgefragte Assetklasse, nachdem sie im Vorjahreszeitraum von Mixed-use-Objekten verdrängt worden waren. Diese erreichten im ersten Jahresviertel 2021 einen Anteil von 13 Prozent am Transaktionsvolumen und damit den dritten Platz. Knapp davor auf Platz zwei mit 14 Prozent lagen Einzelhandels-Immobilien.
Das erste Quartal war ausschließlich von Einzeltransaktionen geprägt. Portfolioverkäufe fanden nicht statt. Der Verkauf des „Hamburg Süd-Hauses“ von Dr. August Oetker Nahrungsmittel an Union Investment für mehr als 150 Millionen Euro war die einzige Transaktion im Segment über 100 Millionen Euro. Mit einem Anteil von 44 Prozent dominierte die Größenklasse zwischen 51 und 100 Millionen Euro.
Fondsmanager bildeten die stärkste Käufergruppe (36 Prozent), gefolgt von Spezialfonds (27 Prozent). Als stärkste Verkäufergruppe setzten sich Corporates/Eigennutzer mit 33 Prozent durch. Im Vergleich zu den Vorjahren waren internationale Investoren im ersten Quartal 2021 in Hamburg kaum aktiv (Anteil von drei Prozent). Nationale Käufer setzen sich aufgrund ihres hohen Anlagedrucks häufiger in Bieterprozessen durch. Hinzu komme, dass sie die Corona-bedingten Markteinflüsse angesichts ihrer geographischen Nähe besser einschätzen könnten als Investoren aus dem Ausland. Aufgrund der hohen Nachfrage gaben die Spitzenrenditen für Büro- und Logistik-Immobilien im Vergleich zum Vorjahresquartal weiter nach: Die Büro-Rendite sank von 2,80 auf 2,70 Prozent, die Rendite für Industrie- und Logistik-Immobilien fiel von 4,20 auf 3,90 Prozent. Die Spitzenrendite für Geschäftshäuser blieb stabil bei 2,70 Prozent. (DFPA/mb1)
Quelle: Pressemitteilung Grossmann & Berger
Die Grossmann & Berger GmbH mit Sitz in Hamburg ist ein Immobiliendienstleister. Die Gesellschaft ist ein Beteiligungsunternehmen der Haspa Finanzholding, die Alleinaktionärin der Hamburger Sparkasse (Haspa) ist.