Wohnkosten: Geringverdiener haben in Hamburg das Nachsehen
Hamburg gilt als „Perle des Nordens“ und wirtschaftlich attraktive Stadt. Doch die große Anziehungskraft hat ihren Preis: Der Nachfrage auf dem Immobilienmarkt steht ein zu geringes Angebot gegenüber. Wieviel von ihrem Einkommen die Hanseaten für das Wohnen ausgeben müssen, hat das Immobilienportal Immobilienscout24 anhand des Erschwinglichkeitsindex „EIMX“ analysiert, der das Verhältnis von Kaufkraft pro Haushalt und den Wohnkosten misst. Ein Ergebnis: Im Durchschnitt wenden Hamburger rund 22 Prozent ihres Haushaltsnettoeinkommens für das Wohnen auf. Der Wohnkostenanteil („kalte“ Immobilienkosten – also ohne Betriebs- und Nebenkosten) liegt in den Top-10-Stadtteilen deutlich darüber und beträgt bis zu 34 Prozent.
Die Quadratmeterpreise für Mietwohnungen belaufen sich hier im Schnitt auf bis zu 14 Euro. „Was für andere Metropol-Städte gilt, gilt auch für Hamburg: die Nachfrage übersteigt das Angebot und führt zu deutlich steigenden Wohnkosten“, erklärt Jan Hebecker, Leiter Märkte und Daten bei Immobilienscout24. „Wenn Normalverdiener eine neue Wohnung suchen, können sie sich das Wohnen in der Innenstadt kaum noch leisten und müssen zunehmend auf die Randbezirke ausweichen.“
In der Hansestadt liegt die Durchschnittsmiete zwar „nur“ bei knapp über neun Euro pro Quadratmeter, doch es gibt Viertel, die quasi unbezahlbar seien, darunter Hoheluft, Rotherbaum und Harvestehude. St. Pauli findet sich auf Platz vier in der Top-10-Liste „höchster Wohnkostenanteil“. 32 Prozent des Einkommens müssen Bewohner dieses Stadtteils für das Dach über dem Kopf einplanen. Ähnlich verhält es sich in dem zentralen Stadtteil St. Georg (über 30 Prozent Wohnkostenanteil). Aufgrund der steigenden Nachfrage in St. Pauli und St. Georg sei hier die prozentuale Zunahme der Wohnkosten von 2011 zu 2014 mit rund drei Prozent relativ hoch.
In begehrten Wohnbezirken wie Eimsbüttel, Eppendorf und Winterhude scheint noch Luft nach oben zu sein, was die Zahlungsbereitschaft der Immobiliensuchenden angeht. Um 2,5 bis knapp drei Prozent ist hier der Wohnkostenanteil gestiegen. Auch in der Sternschanze und in Ottensen treibe die ungebrochen hohe Nachfrage die Immobilienpreise nach oben. Hier ziehe es vor allem junge Leute und Familien hin, die das quirlige Leben und die gute Verkehrsanbindung in die City schätzen.
Quelle: Pressemitteilung Immobilienscout24
Immobilienscout24 ist ein 1998 gegründetes Immobilienportal. (mb1)