Wohnungsmarktstudie: Norddeutsche B-Städte lohnen sich mehr als Hamburg
Steigende Mieten und Kaufpreise sind in Norddeutschland nicht nur in der Metropole Hamburg zu verzeichnen, sondern auch in vielen norddeutschen B-Städte wie Braunschweig, Hannover oder Osnabrück. Investoren finden damit auch außerhalb der Elbmetropole lohnende Wohnungsmärkte mit attraktiven Risiko-Rendite-Profilen. Das ist ein Ergebnis der Studie „Norddeutsche Wohnungsmärkte: Daten & Perspektiven 2017“ vom Immobilienberater Wüest Partner Deutschland. Im Rahmen der vergleichenden Wohnungsmarktstudie wurden 15 Städte aus Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Bremen sowie die Freie und Hansestadt Hamburg analysiert.
Laut Studie ist auch mittelfristig mit einer weiter steigenden Nachfrage auf den norddeutschen Wohnungsmärkten zu rechnen. Die Haushaltszahlen wachsen stärker als die Einwohnerzahlen und der steigende Wohnflächenbedarf pro Kopf, lassen die Wohnflächennachfrage der B-Städte im Norden Deutschlands überproportional ansteigen. Darüber hinaus haben die untersuchten Städte aufgrund ihrer durchgängig positiven Wanderungssalden und Einpendlerüberschüsse eine wichtige Bedeutung als Oberzentrum für Ihre Region. Insbesondere für die drei Städte Oldenburg, Osnabrück und Lüneburg erwartet Wüest Partner auch mittelfristig eine sehr positive demografische Entwicklung. Zudem sollen Einwohner- und Haushaltszahlen nicht nur in Hamburg, sondern auch zukünftig in Hannover, Braunschweig, Kiel, Lübeck, Wolfsburg, Rostock, Bremerhaven und Flensburg steigen.
„Die Wohnbautätigkeit bleibt allerdings deutlich hinter dem Bedarf zurück und deckte in den vergangenen Jahren beispielsweise in Kiel und Lübeck nur ein Fünftel und in Braunschweig nur ein Viertel der Nachfrage“, sagt Volker Ottenströer, Leiter Standort Hamburg, Wüest Partner Deutschland. Doch auch Bremen und Hannover (rund 40 Prozent) und Hamburg (rund 50 Prozent) weisen im Verhältnis zum Bedarf niedrige Zahlen an Baufertigstellungen auf.
Dies bleibt nicht ohne Auswirkungen auf die Mieten, die in den vergangenen zehn Jahren weiter stiegen. So verzeichnen Wolfsburg (76 Prozent), Braunschweig (55 Prozent) und Hamburg (49 Prozent) das größte Mietwachstum. Für Osnabrück und Lüneburg sagt Wüest Partner auch mittelfristig einen besonders deutlichen Anstieg der Mieten voraus. Weiter steigen werden die Mieten aber auch in Hamburg, Bremen, Hannover, Braunschweig, Kiel, Lübeck, Oldenburg und Flensburg. Dennoch lag der Anstieg der Mieten seit 2007 in den betrachteten Städten mit durchschnittlich rund 33 Prozent weit hinter dem Anstieg der Kaufpreise für Mehrfamilienhäuser mit rund 63 Prozent. Die höchsten Preissteigerungen der vergangenen Dekade verzeichnete nicht Hamburg (85 Prozent), sondern Oldenburg, Flensburg und Rostock, wo sich die Quadratmeterpreise von Mehrfamilienhäusern mehr als verdoppelten. Die Gefahr einer Immobilienblase sieht Wüest Partner dennoch noch nicht. Setzt sich die Entkoppelung von Kaufpreisen und erzielbaren Mieten fort, könnte dies jedoch im Falle einer Zinswende zu spürbaren Preiskorrekturen führen.
Die guten Rahmenbedingungen hinsichtlich der Miet- und Leerstandsentwicklung sowie die zu geringe Neubautätigkeit und mangelnde alternative Kapitalanlagemöglichkeiten würden insbesondere bei Mehrfamilienhäusern für stabile Preise sprechen. Lohnende Wohnungsmärkte finden sich unter Risiko-Rendite-Gesichtspunkten unter anderem in Hannover, Lüneburg, Osnabrück oder Braunschweig bei einem nur geringfügig höheren Risiko als in der Elbmetropole und durchschnittlichen Brutto-Renditen von 5,3 bis 5,9 Prozent. Für risikofreudige Investoren seien beispielsweise Wilhelmshaven, Bremerhaven oder Schwerin mit durchschnittlichen Renditen von 7,1 bis 8,0 Prozent geeignete Investitionsstandorte.
Quelle: Pressemitteilung Wüest Partner Deutschland
Die W&P Immobilienberatung GmbH (Wüest Partner Deutschland) wurde 2007 gegründet und verfügt über Standorte in Frankfurt (Main), Berlin und Hamburg. Im Fokus der Geschäftstätigkeit von Wüest Partner in Deutschland stehen die Bewertung von Immobilienportfolien und Einzelobjekten. (JF1)