Drewry: Containerschifffahrt auf dem Weg der Besserung
Das britische Beratungsunternehmen Drewry Maritime Research gelangt in seinem veröffentlichten Report „Container Forecaster and Review 2016/17“ zu dem Ergebnis, dass die internationale Containerschifffahrt vor der Trendwende steht. Mit der Insolvenz der koreanischen Großreederei Hanjin Shipping sei die Talsohle durchschritten. Das schreibt die Deutsche Schiffahrts-Zeitung am 19. Oktober 2016 in ihrem „Täglichen Hafenbericht“ (THB).
„Auch wenn wir weiter Bedenken hinsichtlich des schwachen Handelswachstums und der Überkapazitäten haben, gehen wir nun von einer allmählichen Markterholung aus“, sagt Neil Dekker, Leiter Research bei Drewry. Dekker sieht die Hanjin-Insolvenz aber nicht zwangsläufig als den Wendepunkt, denn die Frachtraten hätten bereits zuvor im laufenden Jahr die Talsohle durchschritten. Zwar sei das zweite Quartal 2016 in der weltweiten Containerschifffahrt schlechter als erwartet ausgefallen, doch ein besseres zweites Halbjahr werde folgen, ist der Analyst überzeugt.
Ein wichtiges Plus für den Markt sei die Tatsache, dass das Orderbuch für Containerschiffsneubauten mittlerweile zu einem zumindest „virtuellen Stillstand“ gekommen sei - bei steigenden Verschrottungszahlen. „Aber auch so werden die kommenden zwei Jahre auf der Angebotsseite mit einem jährlichen Flottenwachstum von immer noch fünf bis sechs Prozent und den vielen ultragroßen Containerschiffen, den ULCVs, noch sehr anspruchsvoll werden“, befürchtet Dekker. Erst in den Jahren 2019 und 2020 werde sich zeigen, welche Reedereien gestärkt aus dem Tal hervorgehen.