Weitere Pleiten bei Zinsland
Im September 2017 meldete Zinsland die Insolvenz für ein Bauprojekt in Berlin-Tempelhof - es war die erste Pleite eines schwarmfinanzierten Immobilienprojekts in Deutschland. Nun muss die Crowdinvesting-Plattform zwei weitere Insolvenzen verkraften, meldet die „Immobilien Zeitung“ am 6. Mai 2019. Die Gesellschaft AZP Projekt Steinbach GmbH hatte für zwei Bauvorhaben über Zinsland Mezzaninekapital über insgesamt 1,86 Millionen Euro eingesammelt. Nun stellte die Gesellschaft einen Insolvenzantrag.
Aufgrund von „erheblichen Planungsmängeln“ und „massiven Kostensteigerungen“ für das Projekt „Steinbach Terrassen“ sei eine „Weiterführung der Gesellschaft aus eigenen Kräften nicht mehr möglich“, teilt Hans Georg Deckert, Geschäftsführer der AZP Holding und der AZP Projekt Steinbach GmbH, in einem Schreiben mit. Dem Architekturbüro, das mit der Bauleitung beauftragt war, sei im Februar 2019 gekündigt worden. Hinzu komme, dass im Februar sein Geschäftsführerkollege Recep Açikgöz „unerwartet verstorben“ sei, wodurch fachliches Know-how verloren gegangen wäre.
522 Anleger hatten der Gesellschaft für das Projekt in Steinbach bei Frankfurt 966.000 Euro geliehen, weitere 453 Anleger steuerten 897.000 Euro für das zweite AZP-Projekt namens „Nassauer Hof“ in Kronberg bei - beide im Wege eines qualifizierten Nachrangdarlehens. Die Verzinsung liegt bei sechs Prozent per annum („Steinbach Terrassen“) beziehungsweise 6,5 Prozent per annum. Vorgesehen war der Bau von 34 Wohnungen plus zwei Gewerbeeinheiten. Seit vergangenen Freitag ruhen die Bauarbeiten.
Laut „Immobilien Zeitung“ bemühe sich Zinsland darum, alle notwendigen Informationen vom Projektentwickler zu bekommen und setze sich dafür ein, dass die Anleger zumindest einen Teil ihres Geld zurückerhalten. Da die Kosten für eine Insolvenz hoch seien, wären die Chancen auf eine Erstattung allerdings gering. (JF1)