BearingPoint: Die Assekuranz steht am Beginn einer gravierenden Transformation
Die nächsten zehn Jahre verändern die Versicherungswirtschaft mehr, als es die vorherigen 30 Jahre vermochten. Vielfältige Treiber verstärken den laufenden Transformationsprozess dramatisch, zum Beispiel die Digitalisierung mit der Folge neuer Geschäftsmodelle, der demografische Wandel und verändertes Kundenverhalten. Für zusätzlichen (Kosten-)Druck sorgt die anhaltende Kapitalmarktschwäche. Dies zeigt die vorausschauende Marktanalyse der Unternehmensberatung BearingPoint zu wesentlichen Gewinner- und Verliererstrategien in der Assekuranz.
Die Fertigungstiefe werde sowohl in den operativen Bereichen als auch in der IT weiter signifikant abnehmen. Um zukunftsfähig zu bleiben, werde jedoch weniger die schiere Unternehmensgröße entscheidend sein, sondern vielmehr die Fähigkeit, sich fortlaufend anzupassen und dabei bisherige Aktionsmuster zu hinterfragen. „Im Wesentlichen ist davon auszugehen, dass sich die Zahl der Versicherer um bis zu ein Drittel reduziert, wenige große Konzerne den Markt in der Breite dominieren und sich kleinere Versicherer spezialisieren müssen, zum Beispiel auf Kernkompetenzen, Vertriebe, Zielgruppen oder Produkte“, sagt Dr. Rolf Meyer, Partner bei BearingPoint.
Digitalisierung verändere das Geschäftsmodell von Versicherern auf allen Ebenen: Betroffen sei neben der IT, die die Hauptlast der Infrastrukturanpassung zu tragen habe und dafür fast zwangsläufig stärker als heute auf kooperative Modelle und geringere Fertigungstiefen setzen muss, fast alle Prozesse und die komplexe Produktwelt. Und die Digitalisierung werde die bisherige, eher konservativ ausgerichtete Produktwelt in der Assekuranz erheblich verändern. Nicht nur, dass – analog zum Beispiel der Automobilindustrie – Produktwelten spartenübergreifend nach dem Baukasten- oder Plattformprinzip neu entwickelt werden können. Sondern auch, dass laut Marktanalyse durch die Integration von Dienstleistungen ganz neue Produktwelten mit erheblich veränderten Wertschöpfungsketten entstehen werden. Die Vernetzung der Tarife und Dienstleistungen mit Biometrie-Armbändern, intelligente Autos/Häuser oder Services im Pflegebereich zeigen bereits, wohin die Reise gehen kann. Ganz davon abgesehen, dass damit eine strategische Chance für das Image der Branche verbunden sei, können Marktschrumpfungen, die ansonsten schon allein demografiebedingt unausweichlich wären, durch die Erweiterung der Geschäftsmodelle kompensiert werden. So werden aus „Payern“, die im Schadensfall immer kritisch prüfen und nur Geld auszahlen, „Player“, die ihren Kunden attraktive Leistungsbündel für ganzheitliche Themen wie „Gesundheit“, „Selbstbestimmung“ und „Arbeitskraftabsicherung“ anbieten können. Verändertes Kundenverhalten werde damit proaktiv angenommen, es ergeben sich neue Umsatz- und Ertragsfelder.
Quelle: Pressemitteilung Bearing Point
Die BearingPoint GmbH ist eine Unternehmensberatung, die sich auf Management- und Technologieberatung spezialisiert hat. (mb1)