Regelwerk Solvency II muss offen gestaltet sein
Die Auswirkungen der neuen Rahmenbedingungen auf EU-Ebene diskutierten Teilnehmer im Rahmen eines Dialogs auf der internationalen GDV-Konferenz zur Versicherungsaufsicht und kamen zu dem Schluss, dass die Regulierung den europäischen Raum harmonisiere und viele verstreute Regelungen zusammen führe. Die neuen Regularien können zudem sichere Strukturen begründen und dies könne das Vertrauen der Kunden in die Versicherungsbranche stärken.
Die neuen Rahmenbedingungen für die Versicherungswirtschaft in Europa durch Solvency II werden im Januar 2016 erstmalig zum Einsatz kommen und werden derzeit von den Mitgliedstaaten national umgesetzt.
Die Teilnehmer kamen auch zu dem Ergebnis, dass das System Zeit brauche, um sich zu entwickeln und offen bleiben müsse für Veränderungen der gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, für Entwicklungen an den Finanzmärkten oder Fragestellungen, die sich erst im Laufe ergeben werden. Die vorhandenen Spielräume sollten noch genutzt werden, um Vereinfachungen zu ermöglichen. Die neuen Regelungen dürften zudem nicht zu Wettbewerbsnachteilen für deutsche Unternehmen führen, insbesondere kleine Unternehmen müssen vor einer Überbelastung geschützt werden.
Weiterhin dürfen die Regularien nicht von internationalen Vorgaben wieder aufgehoben werden, um die getätigten Investitionen der Unternehmen in die Umsetzung nicht vollständig zu zerstören. „Neben Solvency II ein zweites Regelwerk zu etablieren, das darf nicht sein. Die internationalen Kapitalanforderungen sollten den Charakter von Mindestanforderungen bekommen, die in Europa durch Solvency II kompatibel umgesetzt werden können. Das bedeute jedoch nicht, dass Solvency II nicht einem Punkt oder Komma geändert werde“, so Felix Hufeld, Exekutivdirektor der Finanzaufsicht BaFin.
Quelle: Pressemitteilung GDV
Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) mit Sitz in Berlin ist die Dachorganisation der privaten Versicherer in Deutschland. In dem Verband sind eigenen Angaben zufolge 469 Mitgliedsunternehmen zusammengeschlossen. (MLN1)
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