"Arbeitskreis Finanzvermittlung und Nachhaltigkeits-Faktoren" gegründet
Unter Beteiligung der Interessenvertretung unabhängiger Finanzdienstleister und Versicherungsmakler AfW, des Defino Institut für Finanznorm, des Analysehauses Franke und Bornberg, der Beratungsgesellschaft Mazars und des Finanz- und Versicherungsmaklers pma sowie der Professoren Hans-Peter Schwintowski und Hans-Wilhelm Zeidler hat sich der „Arbeitskreis Finanzvermittlung und Nachhaltigkeitsfaktoren“ gegründet.
Der Arbeitskreis hat sich zur Aufgabe gestellt, unter Beteiligung und mit Unterstützung weiterer Marktteilnehmer einheitliche und nachvollziehbare Standards für eine seriöse und transparente Diktion und Deklaration der Nachhaltigkeitsfaktoren beziehungsweise von ESG-Kriterien - ESG steht für die Nachhaltigkeitsaspekte Umwelt, Soziales und Unternehmensführung - in Finanzanlage- und Versicherungsanlageprodukten zu erarbeiten. Um ein Höchstmaß an Verbindlichkeit und damit Sicherheit für alle Marktteilnehmer zu gewährleisten, soll am Ende der Arbeit eine DIN-Norm stehen. Ein entsprechender Antrag wurde beim Deutschen Institut für Normung eingereicht.
Zukünftig müssen alle Finanzmarktteilnehmer, also Banken und Vermögensverwalter ebenso wie Finanzvertriebe und Versicherungsvermittler, den Verbrauchern Informationen über die Auswirkungen von möglichen Anlageentscheidungen hinsichtlich der Nachhaltigkeitsfaktoren zugänglich machen. Diese Informationspflicht gilt insbesondere bezogen auf solche Finanzprodukte, die mit dem Hinweis auf Nachhaltigkeitsmerkmale beworben werden. Um diese Pflicht zu erfüllen, müssen Vermittler auf Informationen zugreifen, die von der Restwirtschaft geliefert und von den Produktgebern wie Banken, Versicherungs- oder Kapitalanlagegesellschaften zusammengetragen werden. Dafür benötigen alle Beteiligten Sicherheit durch die Standardisierung der Diktion in der Deklaration von Nachhaltigkeitsfaktoren.
„Die aktuell in der Finanzbranche am häufigsten bemühten Begriffe sind ,nachhaltig‘, ,sustainable‘ und ,ESG‘. Das berechtigterweise große Interesse an dem Thema und die vielfältigen einschlägigen Aktivitäten bergen freilich die Gefahr von Wildwuchs und Intransparenz. Der ausdrückliche Anspruch des Arbeitskreises ist es, einen Beitrag zu Einheitlichkeit und Transparenz zu leisten“, so Defino-Vorstand Dr. Klaus Möller, den die Mitglieder zum Leiter des Arbeitskreises bestimmten. Damit kann und soll gewährleistet werden, dass die Aussagen der Finanzdienstleister über die Nachhaltigkeitsfaktoren der von ihnen angebotenen Anlageprodukte belastbar und vergleichbar sind. (DFPA/JF1)
Quelle: Pressemitteilung Defino
Das Defino Institut für Finanznorm AG ist ein im Jahr 2011 eigens für die Entwicklung von Standardisierungen und Normungen im Bereich der Finanzdienstleistungen gegründetes Unternehmen mit Sitz in Heidelberg. Das Unternehmen arbeitet eng mit dem Deutschen Institut für Normung (DIN), mit Wissenschaftlern, Verbraucherschutzorganisationen und Experten des Finanzdienstleistungsgewerbes zusammen.