Kommentar: Anlagechancen bei Immobilienaktien trotz Corona-Beben
Der im April 2020 in vielen Ländern der Welt herrschende Shutdown hat die Nutzung von Immobilien stark verändert und damit auch ihre traditionelle Rolle für Investoren als sonst sicherer Hafen in Zeiten von Marktvolatilität. Üblicherweise sind Investitionen in Immobilien kapitalintensiv und oft kreditfinanziert – beide Faktoren haben sich in der derzeitigen Krise nachteilig auf die Bewertungen ausgewirkt und die Unsicherheit genährt, ob Refinanzierungen und Verkäufe wie geplant stattfinden können. Diese Meinung vertritt Michael Gobitschek, Portfolio Manager des Immobilienaktienfonds „Skagen m2“ des norwegischen Asset Managers Skagen Funds.
Die Immobilienmärkte hätten seit Jahresbeginn in Asien, Europa und den USA auf Euro-Basis rund 20 Prozent ihres Wertes eingebüßt. Dabei zeige sich eine starke Polarisierung zwischen den verschiedenen Nutzungsarten von Immobilien: Zwischen dem Segment mit der besten Performance (Rechenzentren) und dem mit der schlechtesten (regionale Einkaufszentren) liege ein Renditeunterschied von mehr als 70 Prozent. Auch Bürogebäude, Gesundheitseinrichtungen und Herbergen schnitten eher schlecht ab.
Auch wenn es schwerfalle, noch mitten in der anhaltenden Krise genaue Vorhersagen zu treffen, so sei doch davon auszugehen, dass Logistik und Lager an Bedeutung gewinnen werden. Die Pandemie habe den Wunsch nach lokaleren Lieferketten und Waren aufkommen lassen. Auch hätten mehr Kunden Erfahrungen mit Online-Shops gemacht und werden wohl weiterhin mehr im Internet bestellen. Zudem dürfte das Arbeiten von Zuhause trotz Lockerungen von vielen fortgesetzt werden, was die Nachfrage nach Rechenzentren – wie im Übrigen auch das Online-Shopping – weiter hochhalten werde.
Die offensichtlichen Verlierer sind laut Gobitschek Einkaufszentren, deren Niedergang sich weiter beschleunigen dürfte. Im Bereich der Büroimmobilien dürften die Auswirkungen gemischt ausfallen: Einerseits sei denkbar, dass Büros wieder großzügiger gestaltet werden, andererseits könnten Unternehmen ihre Bürofläche reduzieren, wenn mehr Mitarbeiter von Zuhause aus arbeiten. Der Trend zu einer gesunden Arbeitsumgebung dürfte weiter zunehmen und so zusätzliche Investitionen erfordern, beispielsweise in Luftreinigungsanlagen.
Der aktiv gemanagte Immobilienaktienfonds „Skagen m2“, berücksichtige die genannten Risiken und Chancen bei der Portfoliokonstruktion. So habe sich der Fonds im ersten Quartal 2020 von Hotels und Einkaufszentren getrennt und meide hochverschuldete Unternehmen, da Liquidität gerade jetzt ein wichtiger Performance-Faktor sei. (DFPA/mb1)
Quelle: Pressemitteilung Skagen Funds
Skagen Funds ist ein norwegischer Asset Manager mit Sitz in Stavanger. Das 1993 gegründete Unternehmen ist seit 2017 Teil der börsennotierten Storebrand Group.