Schwellenländeranleihen: historische Spread-Ausweitung nutzen
Das Corona-Virus hat massive wirtschaftliche und humanitäre Auswirkungen in Asien und Europa. Als nächstes dürften die USA die Folgen spüren. Die voraussichtlich effektivsten Möglichkeiten, die Ausbreitung des Virus einzudämmen, werden das Wirtschaftswachstum beeinträchtigen. Das hat zu einer sehr pessimistischen Anlegerstimmung geführt. In der Folge gab es in den vergangenen Tagen sehr starke Spread-Bewegungen bei Schwellenländeranleihen, so heißt es in einem Marktkommentar des Asset Managers NN Investment Partners (NNIP).
Während sich die Spreads in den vergangenen Jahren meist zehn bis 20 Basispunkte pro Tag bewegt haben, liege die Spread-Ausweitung nun plötzlich bei 100 bis 200 Basispunkten. Das eröffne überzeugten und schnell handelnden Investoren jedoch eine interessante Einstiegsmöglichkeit. Die Bemühungen, die Ausbreitung des Virus einzudämmen, verstärkten die negative Anlegerstimmung noch. Die globalen Lieferketten wurden beeinträchtigt und die nachlassende Ölnachfrage habe so viel Druck auf die Ölpreise ausgeübt, dass die OPEC+ Staaten einen Ölpreiskrieg angefangen haben. Und die Situation könnte noch schlimmer werden, da Analysten und Investoren gerade erst damit beginnen, die Folgen für die US-Wirtschaft und die weiteren harten aber eventuell notwendigen Maßnahmen zur Viruseindämmung einzupreisen.
Allerdings werden diese Maßnahmen laut Kommentar irgendwann ihre positive Wirkung entfalten, auch wenn es eventuell nicht schnell gehen werde. Das gelte auch für Schwellenländer. Ihre Währungen hätten abgewertet und die Haushalte wurden angepasst, da das Wachstum eingebrochen und Kredite nicht länger billig seien. Es scheine ein guter Moment gekommen zu sein, zu investieren oder zumindest die aktuelle Allokation nicht zurückzufahren. Die Wahrscheinlichkeit sei hoch, dass die Spreads in den kommenden drei bis sechs Monaten wieder deutlich enger werden – vielleicht auch schon in einer Woche.
Die Notenbank Fed und andere Zentralbanken hätten bereits begonnen, die Märkte mit Liquidität zu überfluten. Das Niedrigzinsumfeld bedeute, dass die Suche nach Rendite wieder von vorne beginnen wird. Das sei gut für Schwellenländeranleihen mit ihren höheren Erträgen. Die Regierungen weltweit führten Maßnahmen ein, um die wirtschaftlichen Auswirkungen des Coronavirus zu verringern. Niedrigere Ölpreise könnten den Ölexporteuren in den Schwellenländern schaden, wirkten jedoch auf viele andere Schwellen- und Industrieländer. Der Markt werde jede Verbesserung im Umgang mit dem Virus schnell neu bewerten. Es werde daher nur wenige gute Möglichkeiten für einen (Wieder-)Einstieg geben. Weitere Effekte des Virus seien wahrscheinlich. Das Risiko von Ausfällen sei erhöht, aber die Spreads seien jetzt hoch genug, um diese Risiken in einem angemessen diversifizierten Portfolio abzudecken. Das aktive Management des Portfolios, unter Ausnutzung der größten Handels- und Liquiditätsverwerfungen, ermögliche eine weitere Outperformance. Im Rahmen des Risikomanagements und der Diversifizierung des Portfoliorisikos füge NNIP in den Schwellenländeranleiheportfolios selektiv überverkaufte Titel hinzu, um sicherzustellen, dass das Zeitfenster für gute Anlagegelegenheiten nicht verpasst wird. (DFPA/mb1)
Quelle: Pressemitteilung NN Investment Partners
NN Investment Partners (NN IP) ist der Asset Manager der niederländischen NN Group N.V. NN Investment Partners hat seinen Hauptsitz in Den Haag und verwaltet insgesamt rund 287 Milliarden Euro Assets under Management für institutionelle Kunden und Privatanleger weltweit. (Stand: 30. September 2019)