Die EZB schaltet einen Gang runter

Kommentar von Ulrike Kastens (DWS) im Anschluss an die EZB-Ratssitzung am 16. Dezember 2021. Ihrer Einschätzung nach war die EZB-Entscheidung ein erster deutlicher Schritt in Richtung Normalisierung:

Ulrike Kastens
Ulrike Kastens

Im Gegensatz zu anderen Notenbanken ist die Europäische Zentralbank (EZB) heute ihrer Linie treu geblieben. Wie erwartet läuft das Notfallinstrument, das Pandemic Emergency Purchase Programme (PEPP), im März 2022 aus, während die Anleihekäufe im Rahmen des Asset Purchase Programme (APP) bis Herbst 2022 erhöht werden. Zwar fallen Laufzeit und Volumen mit 90 Milliarden Euro geringer aus als gedacht, doch im Bedarfsfall (etwa ein pandemiebedingter negativer Schock) kann das PEPP reaktiviert werden. Hinzu kommt eine Verlängerung der Reinvestitionen im Rahmen des PEPP bis 2024. Zinserhöhungen wurden zumindest für 2022 ausgeschlossen. Damit halten sich unserer Meinung nach die weniger expansiven und expansiven Aspekte dieser Entscheidung die Waage und dürften einer möglichen Unsicherheit am Markt entgegenwirken.

Dennoch sorgt diese Entscheidung vor dem Hintergrund der Anhebung des gesamten prognostizierten Inflationspfads zumindest für hochgezogene Augenbrauen. Immerhin wurde im Vergleich zu den September-Projektionen die Inflationsschätzung für die Jahre 2021 bis 2023 kumuliert um 2,2 Prozentpunkte angehoben. Dies gilt auch für die Prognosen der Kerninflationsrate. Gerade im Hinblick auf andere Notenbanken hätte dies auch eine härtere geldpolitische Reaktion nach sich ziehen können. Doch angesichts der heutigen Rahmenbedingungen wollte die EZB nicht mehr machen. Insofern war dies heute zwar ein erster deutlicher Schritt in Richtung Normalisierung. Ob er ausreicht, wird jedoch entscheidend von der Inflationsentwicklung in den kommenden Monaten abhängen. Doch eins bleibt auch festzuhalten: Im Gegensatz zu anderen Notenbanken wie der US-Fed dürfte die EZB mit einer deutlich geringeren Geschwindigkeit aus der expansiven Geldpolitik aussteigen.

Ulrike Kastens ist Senior Economist für Europa bei der DWS Group in Frankfurt am Main. Der börsennotierte Vermögensverwalter im Mehrheitsbesitz der Deutschen Bank beschäftigt rund 3.500 Mitarbeiter weltweit und verwaltet ein Vermögen in Höhe von 820 Milliarden Euro.

www.dws.com

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