Flexibilität bewahren bis zum endgültigen Wahlausgang
Marktkommentar von Norman Villamin, Chief Investment Officer Wealth Management und Head of Asset Allocation bei Union Bancaire Privée. Er beleuchtet die Auswirkungen der Ungewissheit bei der US-Wahl für Investoren:
Da zumindest in den kommenden Tagen keine Ergebnisse erwartet werden oder die Ergebnisse vor Gericht angefochten werden könnten, werden bei Investoren Erinnerungen an die umkämpften Präsidentschaftswahlen im Jahr 2000 wach, deren Ergebnisse erst Mitte Dezember vorlagen. Die Aktienmärkte fielen in diesem Zeitraum um sieben Prozent, während der US-Dollar und der Goldpreis in dem Maße anstiegen, wie sich die Risk-off-Stimmung durchsetzte.
Aktuell sind die Renditen zehnjähriger US-Staatsanleihen über Nacht um neun Basispunkte auf 80,6 Basispunkte gesunken, während der US-Dollar gegenüber dem Euro von 1,176 auf 1,166 gestiegen ist. Der Goldpreis ist gegenüber der Marktöffnung am Wahltag weitgehend unverändert. US-Aktienindex-Futures notieren höher, wobei der S&P 500-Future plus 0,6 Prozent und der Nasdaq-Future plus 2,2 beträgt.
Sollte sich der Ausgang der Wahl tatsächlich um mehrere Wochen verzögern, wie dies im Jahr 2000 der Fall war, sollten Investoren damit rechnen, dass so lange Unsicherheit vorherrscht und sich erneut Volatilität an den Märkten ausbreitet, bis ein Ergebnis bekannt gegeben wird und die unterlegene Partei die Niederlage akzeptiert. Sollte es zu erhöhter Volatilität kommen, sind wir durch den Schutz für unser Aktienexposure in Verbindung mit unserer jüngsten Risikoreduzierung an den Kreditmärkten gut positioniert. Dies ermöglicht uns die Flexibilität, von den Chancen zu profitieren, welche die Märkte bieten, sobald Klarheit über den Ausgang der US-Präsidentschafts- und Senatswahlen herrscht.
Norman Villamin ist Chief Investment Officer (CIO) Wealth Management und Head of Asset Allocation bei Union Bancaire Privée (UBP). Die Privatbank mit Hauptsitz in Genf ist auf die Vermögensverwaltung für private und institutionelle Kunden spezialisiert und verwaltet Vermögen in Höhe von 137,2 Milliarden Schweizer Franken. (Stand: 30. Juni 2020)