Goldene Dekade für eine neue Assetklasse

Marktkommentar von Johannes Maier (Bantleon) aus der Reihe „Themendienst“. Seiner Einschätzung nach können CO2-Zertifikate wegen ihrer geringen Korrelation zu Aktien und Anleihen ein Portfolio ähnlich gut stabilisieren wie Gold:

Johannes Maier
Johannes Maier

Der Preis für CO2-Zertifikate ist seit Anfang Oktober 2022 um mehr als 40 Prozent gestiegen und pendelt derzeit um die Marke von 100 Euro je Tonne CO2. Was auf den ersten Blick nach einer kurzzeitigen Übertreibung aussieht, ist ein fundamentaler Trend. So wird in den nächsten Jahren eine über den bisherigen Planungen liegende Verknappung des Angebots an Zertifikaten den Preis weiter in die Höhe treiben. Anleger haben aber nicht nur Chancen auf attraktive Renditen, sondern können sich auch über die positive Wirkung auf die Transformation zu einer klimaneutralen Zukunft und die gute Diversifikation für das Portfolio freuen: CO2-Zertifikate können wegen ihrer geringen Korrelation zu Aktien und Anleihen ein Portfolio ähnlich gut stabilisieren wie Gold.  

Die Kosten für den Ausstoß einer Tonne Kohlendioxid (CO2) sind seit Anfang Oktober 2022 um mehr als 40 Prozent gestiegen und haben in den vergangenen Wochen zeitweise einen neuen Höchstwert von mehr als 100 Euro erreicht. Wer hinter dieser Preisbewegung eine Eintagsfliege vermutet, der dürfte eines Besseren belehrt werden. Denn im Hintergrund agieren mächtige Strippenzieher, die mit sehr viel Kalkül die positive Preisdynamik weiter anheizen. Hat doch die Europäische Union (EU) bei dieser Entwicklung die Fäden in der Hand. Erst im Dezember hat man sich in Brüssel auf eine umfassende Reform des Emissionshandels geeinigt. Das Ziel der EU ist eine 62 Prozentige Senkung des CO2-Ausstoßes in betroffenen Sektoren bis 2030. Und im Jahr 2040 soll erstmalig in der Geschichte nun sogar eine komplette Reduktion der Emissionen (Net Zero) erreicht werden. Kostenlose Zuteilungen von CO2-Zertifikaten laufen bis 2034 schrittweise aus. Der neue CO2-Grenzausgleich (Carbon Border Adjustment Mechanism, CBAM) wirkt wie eine zusätzliche Steuer für aus dem EU-Ausland importierte Produkte und erhöht dadurch deren Kosten – eine wichtige Säule zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit Europas.

Das Herzstück des Masterplans der EU ist jedoch das Ziel, den Ausstoß von CO2 schnellstmöglich finanziell unattraktiv zu machen. Deshalb müssen die Kosten für den Ausstoß von CO2 weiter steigen. Die Zahl der sich im Umlauf befindenden Zertifikate wird nun jährlich um 4,4 Prozent reduziert werden, anstatt wie bisher um 2,2 Prozent. Die Angebotsreduzierung treibt die Kosten für den Ausstoß von CO2 automatisch nach oben. Obwohl der Preis von CO2-Zertifikaten von vielen verschiedenen Faktoren wie politischen Entscheidungen, wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und technologischen Entwicklungen abhängt, dürfte er weiter steigen. Das Research-Unternehmen BloombergNEF rechnet für das Jahr 2030 mit Preisen, die um 60 Prozent über den jüngsten Höchstständen liegen. Im Umkehrschluss werden besonders Unternehmen aus Branchen mit hohen CO2-Emissionen, die keine klare Dekarbonisierungsstrategie haben, auch finanziell noch schneller unter Druck kommen.

CO2-Zertifikate bieten Anlegern nicht nur die Aussicht auf attraktive Renditen, sondern auch eine positive Wirkung auf die Dekarbonisierung der Weltwirtschaft sowie eine gute Diversifikation im Portfolio. So beträgt die Korrelation mit dem Aktienindex MSCI World lediglich 0,3 und mit zehnjährigen US-Staatsanleihen sogar nur 0,1. So niedrige Werte kennt man sonst nur von Gold. Für Investoren mit Nachhaltigkeitsansatz ist ein Investment auch deshalb interessant, weil die Angebotsverknappung der Zertifikate zusätzlich preistreibend wirkt und damit den Anreiz für Unternehmen verstärkt, ihren CO2-Ausstoß weiter zu reduzieren. Die Chancen von CO2-Zertifikaten auf eine Rolle als grünes Gold dürften in dieser Dekade daher mehr als eine Fata Morgana sein.

CO2-Zertifikate bei Bantleon

Bantleon bewirtschaftet die Assetklassse CO2-Zertifikate schon seit 2021 in dem nachhaltigen, thematischen Multi-Asset-Fonds „Bantleon Changing World“, der MSCI mit einem Nachhaltigkeitsrating von „AA“ eingestuft wird und das renommierte FNG-Siegel hält, mit dem er zu den besonders nachhaltigen Fonds zählt.

Johannes Maier ist Portfolio Manager für globale Infrastruktur-Aktien bei der Bantleon Invest GmbH in München. Der institutionelle Asset Manager Bantleon mit Standorten in Deutschland und der Schweiz verwaltet mit 48 Mitarbeitern ein Vermögen von über fünf Milliarden Euro. Zu den Investoren der Publikums- und Spezialfonds zählen vor allem Banken, Versicherungen, Industrieunternehmen und Unternehmen der Altersvorsorge sowie auch sicherheitsbewusste Privatanleger.

www.bantleon.com

Zurück

Gastbeiträge

Datenschutzeinstellungen

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell, während andere uns helfen, diese Website und Ihre Erfahrung zu verbessern.
In dieser Übersicht können Sie, einzelne Cookies einer Kategorie oder ganze Kategorien an- und abwählen. Außerdem erhalten Sie weitere Informationen zu den verfügbaren Cookies.
Gruppe Essenziell
Name Contao CSRF Token
Technischer Name csrf_contao_csrf_token
Anbieter
Ablauf in Tagen 0
Datenschutz
Zweck Dient zum Schutz der Website vor Fälschungen von standortübergreifenden Anfragen . Nach dem Schließen des Browsers wird das Cookie wieder gelöscht
Erlaubt
Gruppe Essenziell
Name PHP SESSION ID
Technischer Name PHPSESSID
Anbieter
Ablauf in Tagen 0
Datenschutz
Zweck Cookie von PHP (Programmiersprache), PHP Daten-Identifikator. Enthält nur einen Verweis auf die aktuelle Sitzung. Im Browser des Nutzers werden keine Informationen gespeichert und dieses Cookie kann nur von der aktuellen Website genutzt werden. Dieses Cookie wird vor allem in Formularen benutzt, um die Benutzerfreundlichkeit zu erhöhen. In Formulare eingegebene Daten werden z. B. kurzzeitig gespeichert, wenn ein Eingabefehler durch den Nutzer vorliegt und dieser eine Fehlermeldung erhält. Ansonsten müssten alle Daten erneut eingegeben werden.
Erlaubt
Gruppe Analyse
Name Google Analytics
Technischer Name _gat,_ga_gid
Anbieter Google
Ablauf in Tagen 1
Datenschutz https://policies.google.com/privacy
Zweck Tracking
Erlaubt
Gruppe Essenziell
Name Contao HTTPS CSRF Token
Technischer Name csrf_https-contao_csrf_token
Anbieter
Ablauf in Tagen 0
Datenschutz
Zweck Dient zum Schutz der verschlüsselten Website (HTTPS) vor Fälschungen von standortübergreifenden Anfragen. Nach dem Schließen des Browsers wird das Cookie wieder gelöscht
Erlaubt
Gruppe Essenziell
Name FE USER AUTH
Technischer Name FE_USER_AUTH
Anbieter
Ablauf in Tagen 0
Datenschutz
Zweck Speichert Informationen eines Besuchers, sobald er sich im Frontend einloggt.
Erlaubt