Modernisierung der Immobilien-Wertschöpfungskette

EXXECNEWS-Autor Stefan Keller, geschäftsführender Gesellschafter der te group, über ein Ökosystem zur Realisierung nachhaltiger Immobilieninvestments. Ein erprobtes Netzwerk aus Projektentwicklern, Bauunternehmen, Betreiberfirmen und Vertrieb deckt die gesamte Wertschöpfungskette von Immobilien ab:

Stefan Keller
Stefan Keller

Zur Deckung des rapide gestiegenen Bedarfs an Intensivbetten entstanden seit Beginn der Corona-Pandemie weltweit und quasi über Nacht Notkrankenhäuser. So etwa in der chinesischen Elf-Millionen-Stadt Wuhan: Planer, Architekten, Bauingenieure und Facharbeiter sollten innerhalb von zehn Tagen ein Notkrankenhaus mit 1.000 Betten aus dem Boden stampfen. Eine Mammutaufgabe, denn normalerweise würde man für ein Bauvorhaben dieser Größenordnung für Planung und Realisierung bis zu dreieinhalb Jahre veranschlagen. Das Huoshenshan-Krankenhaus wurde schließlich in acht Tagen von einer teilweise 7.000-Fachkräfte-Mannschaft errichtet.

Wie waren die Errichtung und Inbetriebnahme des Huoshenshan-Krankenhauses in dieser Rekordzeit möglich? Neben Modular- und Fertigbauweise in der Bauausführung ging es laut verantwortlicher Unternehmen vor allem darum, eine straffe, zeitlich genau getaktete und sehr effiziente Projektabwicklung zwischen Bauherren, General- und Subunternehmern, Bautrupps und anderen Projektbeteiligten zu gewährleisten.

Der Baubranche fehlt Produktivität

Großbauprojekte hierzulande müssen nicht in einer solchen Rekordzeit realisiert werden. Aber es lassen sich wertvolle Erkenntnisse aus obigem Beispiel ziehen, um die Phasen der Planung und Fertigstellung von Immobilienprojekten zu optimieren und dadurch Kostenexplosionen und Bauverzögerungen zu vermeiden. Denn das Bauwesen steht nicht erst seit Corona an der Schwelle tiefgreifender Veränderungen. So hinkt, laut einer Studie des McKinsey Global Institutes von 2017, die deutsche Baubranche anderen Wirtschaftszweigen bei der Produktivität hinterher und der deutschen Wirtschaft entgehen jährlich so knapp 100 Milliarden Euro. Darüber hinaus wirken diverse Veränderungsprozesse auf die Bauwirtschaft ein: immer komplexere Projekte, sinkende Margen, wachsende Anforderungen an Nachhaltigkeit und CO2-Bilanz, berufsständische Auflagen und gesetzliche Regelungen, Digitalisierung, etc.

Demgegenüber ist Industrialisierung in der Bauwirtschaft nach wie vor kaum ein Thema, obschon die Vorteile eigentlich unumstritten sind: Jedes Gebäude von Grund auf neu zu planen, ist teuer; eine jahrelange Baustelle ebenfalls. Zwar finden Weiterentwicklungen statt (beispielsweise BIM, Effizienzsteigerungen durch digitalisierte Geschäftsprozesse oder Geschäftsmodelle), aber die Bauwirtschaft stellt sich nur zögerlich dem dringend erforderlichen Wandel.

Es wird aber notwendig sein, neue Geschäftsmodelle für die Bauwirtschaft zu entwickeln, denn alte Wirtschaftsstrukturen werden sich in der digitalen Transformation weiter auflösen. Und genauso, wie die erste Welle der Digitalisierung die Anforderungen an Büroflächen verändert hat, muss jetzt auch die Wertschöpfungskette der Immobilienwirtschaft selbst neu gedacht werden.

Schluss mit dem Arbeiten in Silos

Die te group setzt genau dort an und verfolgt mit dem ganzheitlichen 360-Grad-Ansatz die gezielte Nutzung von Innovation, Digitalisierung und Automatisierung, von Skaleneffekten und der Arbeit in großem Maßstab: Anstatt einmalig in einer Wertschöpfungskette zusammen zu arbeiten, werden die Partner Teil eines ganzen Ökosystems für die Realisierung neuer Immobilien. Das Ergebnis sind in Serie gedachte Immobilienprojekte, bei denen ein erprobtes Netzwerk aus Projektentwicklern, Bauunternehmen, Betreiberfirmen und Vertrieb an einem Tisch sitzt und die gesamte Wertschöpfungskette von Immobilien abdeckt - von Akquise und Ankauf über Entwicklung, Bau, Vertrieb und Finanzierung bis hin zur Umsetzung und zum Betrieb.

Nur wer in Zukunft Immobilienprojekte in Pipelines denkt, kann Skaleneffekte erzielen. Margen können wachsen und auch der kooperative Spielraum wächst. Für Partner entlang der Wertschöpfungskette bedeutet dies Auftragssicherheit, Planungsfreiheit und vor allem auch Halt in schwierigen Zeiten. Diese multidisziplinären Ansätze sind in der Lage, einen Mehrwert für die gesamte Branche zu schaffen, wenn sich die ganze Schlagkraft einer industriellen Herangehensweise als konkrete Lösungen einmal manifestiert hat.

Sozialen Nutzen schaffen

Nach Prognosen der Bundesanstalt für Bevölkerungsforschung wird die Zahl der Pflegebedürftigen bis 2030 um 20 Prozent auf 4,1 Millionen und bis 2060 um 57 Prozent auf 5,36 Millionen gegenüber 2017 steigen. Laut Studie des ZIA müssen demzufolge in den kommenden zehn Jahren in Deutschland bis zu 293.000 zusätzliche Pflegeheimplätze entstehen – 210 bis 390 Heime pro Jahr. An diesen Zahlen zeigt sich, dass die Schere zwischen Bedarf und Bestand in dieser Assetklasse viel zu groß ist. Da der Bedarf an kostenbewusst erstellten Pflegeimmobilien weiterhin wächst, konzentriert sich die te group mit ihrem industriellen Ansatz auf Sozialimmobilien und tritt vorrangig als Systementwickler für Seniorenwohn- und Pflegeimmobilien auf. Denn eine industrialisierte und digitalisierte Prozesssteuerung ist vor allem auch da interessant, wo für die Gesellschaft relevante Immobilienprojekte schnell umgesetzt werden müssen.

EXXECNEWS-Autor Stefan Keller ist geschäftsführender Gesellschafter der te group (Aschheim bei München). Die Unternehmensgruppe mit der Dachgesellschaft te management GmbH ist im Management der Assetklassen Erneuerbare Energien und Immobilien tätig. Ihre Kerngeschäftsfelder liegen in der Initiierung, Planung, Realisierung, dem Betrieb und Verkauf von Projekten im Bereich der Erneuerbaren Energien, dezentralen Energieversorgung und Immobilien.

www.te-mgmt.com

Der Gastbeitrag ist zuerst erschienen in EXXECNEWS Ausgabe 25/2020.

www.exxecnews.de

Zurück

Gastbeiträge

Datenschutzeinstellungen

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell, während andere uns helfen, diese Website und Ihre Erfahrung zu verbessern.
In dieser Übersicht können Sie, einzelne Cookies einer Kategorie oder ganze Kategorien an- und abwählen. Außerdem erhalten Sie weitere Informationen zu den verfügbaren Cookies.
Gruppe Essenziell
Name Contao CSRF Token
Technischer Name csrf_contao_csrf_token
Anbieter
Ablauf in Tagen 0
Datenschutz
Zweck Dient zum Schutz der Website vor Fälschungen von standortübergreifenden Anfragen . Nach dem Schließen des Browsers wird das Cookie wieder gelöscht
Erlaubt
Gruppe Essenziell
Name PHP SESSION ID
Technischer Name PHPSESSID
Anbieter
Ablauf in Tagen 0
Datenschutz
Zweck Cookie von PHP (Programmiersprache), PHP Daten-Identifikator. Enthält nur einen Verweis auf die aktuelle Sitzung. Im Browser des Nutzers werden keine Informationen gespeichert und dieses Cookie kann nur von der aktuellen Website genutzt werden. Dieses Cookie wird vor allem in Formularen benutzt, um die Benutzerfreundlichkeit zu erhöhen. In Formulare eingegebene Daten werden z. B. kurzzeitig gespeichert, wenn ein Eingabefehler durch den Nutzer vorliegt und dieser eine Fehlermeldung erhält. Ansonsten müssten alle Daten erneut eingegeben werden.
Erlaubt
Gruppe Analyse
Name Google Analytics
Technischer Name _gat,_ga_gid
Anbieter Google
Ablauf in Tagen 1
Datenschutz https://policies.google.com/privacy
Zweck Tracking
Erlaubt
Gruppe Essenziell
Name Contao HTTPS CSRF Token
Technischer Name csrf_https-contao_csrf_token
Anbieter
Ablauf in Tagen 0
Datenschutz
Zweck Dient zum Schutz der verschlüsselten Website (HTTPS) vor Fälschungen von standortübergreifenden Anfragen. Nach dem Schließen des Browsers wird das Cookie wieder gelöscht
Erlaubt
Gruppe Essenziell
Name FE USER AUTH
Technischer Name FE_USER_AUTH
Anbieter
Ablauf in Tagen 0
Datenschutz
Zweck Speichert Informationen eines Besuchers, sobald er sich im Frontend einloggt.
Erlaubt