Sustainability-Linked Bonds: The New (Green) Kid on the Block

Gastbeitrag von Ronald van Steenweghen (DPAM) zum Anleihesegment der Sustainability-Linked Bonds (SLBs). Er geht davon aus, dass sowohl Green Bonds als auch SLBs weiterhin hohe Wachstumsraten verzeichnen dürften:

Ronald van Steenweghen
Ronald van Steenweghen

Die Anleihemärkte können bei der Finanzierung und Motivation von Unternehmen, die aus ESG-Perspektive einen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit leisten wollen, eine entscheidende Rolle spielen. Dies weiter voranzubringen ist das Ziel von Sustainability-Linked Bonds (SLBs). Sie gewinnen bei Anlegern zunehmend an Popularität.

Die International Capital Market Association (ICMA) definiert Sustainability-Linked Bonds als „jede Art von Anleiheinstrument, bei dem die finanziellen und/oder strukturellen Eigenschaften, je nachdem, ob der Emittent seine festgelegten Nachhaltigkeits- bzw. ESG-Ziele erreicht, variieren können.“ Das Interesse an diesem aufkeimenden Markt nimmt angesichts der Diversifizierungsmöglichkeiten, die er für ESG-bewusste Anleger bietet, zu.

Während Emittenten von Green oder Social Bonds die Emissionserlöse für spezifische ökologische oder soziale Projekte verwenden müssen, können SLB-Emittenten diese weitgehend frei einsetzen. Die künftigen ESG-Herausforderungen sind so groß, dass allein der Einsatz zweckgebundener Anleihen unzureichend ist. Der erfolgreiche Wandel hin zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft und Gesellschaft erfordert Investitionen seitens aller Emittenten. Allerdings sind einige Unternehmen aus verschiedenen Gründen, wie zum Beispiel aufgrund der Art ihrer Geschäftstätigkeit oder ihrer Bilanzsumme, derzeit nicht imstande, Green Bonds zu emittieren.

Das SLB-Konzept ist nicht perfekt, es besteht das Risiko des Greenwashings. Und da die Emissionserlöse nicht an ein bestimmtes Projekt gebunden sind, kann es zudem schwierig sein, die direkten Auswirkungen von SLBs zu messen. Wie immer ist deshalb ein tiefgreifendes Research eine unbedingte Voraussetzung, um das Nachhaltigkeitsprofil eines Emittenten und seiner ESG-Ziele zu bewerten. Die Überprüfung, ob die SLB Principles, die von der ICMA im Jahr 2020 veröffentlichten Leitlinien, eingehalten werden, und die Einholung etwaiger Zweitmeinungen sind hier ein erster guter Schritt.

SLBs verfolgen bis jetzt eher ökologische als soziale Ziele. Unseres Erachtens ist dies auf die Fülle an Fachwissen, wissenschaftlichen Studien und politischen Maßnahmen im Bereich Umwelt und Klima zurückzuführen. So entwickeln Unternehmen zunehmend Geschäftsstrategien mit einem Netto-Null-CO2-Ausstoß, während das EU-Klassifizierungssystem zahlreiche und detaillierte Informationen über umweltfreundliche Geschäftspraktiken bietet. Dies erleichtert die Entwicklung relevanter, spezifischer und überprüfbarer ökologischer „Key Performance Indicators“ (KPIs) und damit die Einführung umweltbezogener SLBs. Um ein ähnliches Maß an Fachwissen über Kriterien, Praktiken et cetera auch für soziale Ziele zu erreichen, sind noch stärkere Anstrengungen in diesem Bereich erforderlich.

Richtig Fahrt nahm der SLB-Markt im Sommer 2020 auf, als die ICMA ihre ersten Leitlinien in Form von Modulen standardisierter SLB-Rahmenwerke, die Emissionen und Investitionen erleichtern können, herausbrachte. Das war auch der Zeitpunkt, als die EZB beschloss, ausgewählte ökologische SLBs in ihre Anleihekaufprogramme aufzunehmen. Auch wenn das jährliche Wachstum der SLB-Emissionen beeindruckend ist, stellen diese immer noch weniger als zwei Prozent des gesamten ESG-Anleihemarkts in Höhe von zwei Billionen Dollar dar. Den Löwenanteil machen Green Bonds mit mehr als 70 Prozent aus. Allerdings betrug der Anteil von SLBs am ESG-Anleihenuniversum im Mai 2021 sogar über 20 Prozent.

Insgesamt gehen wir davon aus, dass sowohl Green Bonds als auch SLBs weiterhin hohe Wachstumsraten verzeichnen dürften. Schließlich sind es Instrumente, die sich gegenseitig ergänzen. Ihre unterschiedlichen Merkmale können den Bedürfnissen unterschiedlicher Anleger gerecht werden. Während Green Bonds für Anleger attraktiv sind, die auf eine direkte Auswirkung grüner Projekte abzielen, dienen SLBs eher dazu, die Finanzierung insgesamt „grüner“ zu machen. Es sind zwar immer noch eine größere Standardisierung und mehr Transparenz und Verlässlichkeit der wissenschaftlich fundierten externen Validierungsprozesse erforderlich, die Wachstumsaussichten für SLBs sind jedoch hervorragend. In den kommenden zwölf Monaten könnten die SLB-Emissionen um gut 100 Milliarden Dollar zunehmen. Zudem wird der Pool an ESG-bezogenen Anleihen immer größer und gewinnt an Vielfalt, womit neue Möglichkeiten geschaffen werden, um auf verantwortungsvolle Art und Weise ein Vermögen aufzubauen. Wir sind überzeugt, dass die Anlage in SLBs mit aktivem Management auf der Grundlage eines spezialisierten ESG- und Anleihen-Research zahlreiche Vorteile bieten kann: Ein attraktives finanzielles Potenzial, eine größere Diversifizierung des Kreditrisikos, eine Gelegenheit, das Portfolio ökologischer zu gestalten, und schließlich Unternehmen einen Anreiz zu bieten, tatsächliche bedeutende ESG-Fortschritte zu erzielen.

Ronald van Steenweghen ist Senior-Portfoliomanager Fixed Income bei Degroof Petercam Asset Management (DPAM), der Fondsgesellschaft der Bank Degroof Petercam. Die Bank Degroof Petercam ist ein unabhängiges Finanzdienstleistungsinstitut mit Hauptsitz in Brüssel, das in den Bereichen Asset Management, Private Banking, Investment Banking und Asset-Servicing tätig ist. Das Unternehmen beschäftigt rund 1.400 Mitarbeiter und betreut ein Vermögen von über 50 Milliarden Euro für Privatanleger und Familien, Unternehmen, Pensionskassen, Versicherungsgesellschaften sowie staatliche und gemeinnützige Organisationen.

www.degroofpetercam.com

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