Mid-Cap-Fonds liegt 2019 deutlich vor dem Index: fünf Fragen zum „Echiquier Agenor“

Jose Berros
José Berros

Der Mid-Cap-Fonds „Echiquier Agenor Mid Cap Europe“ des französischen Vermögensverwalters La Financière de l’Echiquier (LFDE) zeichnet sich durch aktives Management mit variabler Kasseposition, ein sehr konzentriertes Portfolio, das unabhängig von Benchmarks angelegt wird, sowie eine niedrige Volatilität aus. Im Gespräch mit DFPA äußert sich Fondsmanager José Berros zu den Details der Anlagestrategie des Fonds, der seit Jahresbeginn den Vergleichsindex um gut zehn Prozentpunkte übertroffen hat.

DFPA: Wie wählen Sie die Titel für das Fondsportfolio aus?

Berros: Unser Anlageprozess ist sehr diszipliniert. Im ersten Schritt des Auswahlprozesses werden quantitative Filter, wie Liquidität und operative Performance, angewendet. Dadurch wird das Anlageuniversum von 1.200 möglichen Positionen auf rund 150 Werte reduziert. Anschließend folgt eine gründliche Fundamentalanalyse der Unternehmen. Diese schließt ein Verständnis für das Geschäftsmodell und der Strategie, die finanziellen Kennzahlen, die Aussichten sowie eine Analyse der Unternehmensführung und so weiter mit ein.

Entscheidend sind zudem unsere Treffen mit dem Management. Auf unserer europaweiten Suche nach vielversprechenden Wachstumsprojekten treffen wir systematisch die Top-Manager der infrage kommenden Unternehmen. Anlageentscheidungen werden dann gemeinsam im Team getroffen, wozu alle drei Fondsmanager und die beiden Analysten ihre Meinung beitragen. Die Gewichtung einer Position hängt vom Aufwärtspotenzial und der Typologie der Unternehmen ab. Werte mit erkennbarem Wachstum, die den Kern des Portfolios bilden, haben Gewichtungen zwischen drei und fünf Prozent, zyklische Werte und disruptive Projekte haben Gewichtungen von höchstens zwei Prozent.

DFPA: Was war Ihr größter Anlageerfolg seit Jahresbeginn?

Berros: Zum Jahresende 2018 beschlossen wir, unser zyklisches Engagement vor dem Hintergrund der sich abschwächenden Weltwirtschaft deutlich zu reduzieren. Im Gegenzug verstärkten wir unsere Anlagen in Werten mit erkennbarem Wachstum wie Cellnex, Worldline, Interxion und so weiter. Diese Entscheidung war für den Fonds sehr vorteilhaft und erklärt zum Teil die Outperformance im Jahr 2019. Bei der Titelauswahl leistete Sartorius Stedim mit einem Anstieg des Börsenkurses um 70 Prozent im Jahr 2019 den stärksten Beitrag zur Fondsperformance, was ausgezeichneten Geschäftsergebnissen im Jahr 2018 sowie im ersten Halbjahr 2019 zu verdanken war.

DFPA: Was war Ihre größte Enttäuschung?

Berros: Beneteau war die größte Enttäuschung in diesem Jahr. Das Unternehmen litt unter der Abschwächung des weltweiten Marktes für Sportschifffahrt und den Schwierigkeiten bei der Tochtergesellschaft Monte Carlo Yacht. Das Ausscheiden des CEO, der bei der Einleitung einer Neupositionierung und Umstrukturierung des Konzerns gute Arbeit geleistet hatte, wirkte sich unserer Auffassung nach ebenfalls nachteilig aus. Wir haben diese Position vor Kurzem aufgelöst.

DFPA: Wie hat sich Ihre Anlagestrategie im Zeitverlauf entwickelt?

Berros: Wir haben als Team den Fonds im Jahr 2014 übernommen. Seither haben wir ihn nach drei Prioritäten umstrukturiert: die Neuausrichtung des Fonds auf Wachstum, einer stärkeren sektoriellen und regionalen Diversifizierung und einer Verbesserung des Risikoprofils. Diese Strategie zahlte sich aus: Der „Echiquier Agenor Mid Cap Europe“ befindet sich im ersten Dezil seiner Morningstar-Kategorie über fünf Jahre - sowohl in Bezug auf seine Performance als auch in Bezug auf sein Risiko. Über fünf Jahre erreichte seine Performance 80 Prozent im Vergleich zu 48 Prozent beim Referenzindex, mit einem geringeren Risiko. Die Änderungen haben sich demnach bis dato ausgezahlt.

DFPA: Was erwarten Sie sich für den Rest des Jahresverlaufs?

Berros: Nach der Erholung der Märkte und vor dem Hintergrund der Abschwächung des weltweiten Wachstums aufgrund der Handelsspannungen zwischen China und den USA, nehmen wir heute eine relativ vorsichtige Positionierung ein. Die Barmittel des Fonds belaufen sich auf 15 Prozent und wir bevorzugen nach wie vor gute Geschäftsmodelle mit erkennbarem Wachstum, die in der Lage sind, weitestgehend unabhängig vom Konjukturzyklus zu wachsen und langfristig hohe Rentabilitätsniveaus aufrechtzuerhalten. Die Unternehmen Cellnex, ein spanischer Betreiber von Mobilfunkmasten, und Worldline, einer der europäischen Marktführer bei elektronischen Zahlungsabwicklungen, gehören zu den Unternehmen, von denen wir in diesem Jahr am meisten überzeugt sind.

José Berros kam 2005 als Fondsmanager des „Echiquier Neteor“ zum französischen Vermögensverwalter La Financière de l’Echiquier (LFDE) und übernahm später den „Echiquier Junior“. Heute ist er im Team für kleinere und mittlere Werte verantwortlich für den Mid-Cap-Fonds „Echiquier Agenor Mid Cap Europe“ sowie den Small-Cap-Fonds „Echiquier Entrepreneurs“.

www.lfde.com

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