TBF legt Cash-Ersatz-Fonds ohne fixe Managementgebühr auf
Der Asset Manager TBF hat zusammen mit der Kapitalverwaltungsgesellschaft Hansainvest per 27. Dezember 2017 den „TBF Euro Short Term Bond“ lanciert. Dabei handelt es sich um einen Publikumsfonds für die Liquiditätshaltung, der das Ziel hat, nach Kosten einen positiven Ertrag zu erzielen ohne dabei das Risiko einer Kurzfristanlage zu erhöhen (DFPA berichtete).
„Durch die Integration von innovativen und langjährig erprobten Anleihestrategien nutzen wir die Kompetenz unserer Portfoliomanager um aus einem Strafzins ein positives Ergebnis nach Kosten zu machen“, erläutert Peter Dreide, Gründer und CIO der TBF Global Asset Management und hält weiter fest: „Dies verbessert die Gesamtsituation bei allen Fonds, in denen wir Cash halten.“ Diese Strategien werden nun im „TBF Euro Short Term Bond“ gebündelt und so allen Investorengruppen zugänglich gemacht.
Bei dem Fonds nutzt TBF die Kombination langfristig erprobter Anleihestrategien von ihrem Neuzugang Jan-Philipp Schulz. Im Kern arbeitet Schulz mit einem umfangreichen Scoringmodell für Länder, Laufzeiten und Emittenten gepaart mit einer Zinsstrukturkurvenstrategie. DFPA bat den Senior-Portfoliomanager um Erläuterung seines Managementansatzes.
DFPA: Welche Laufzeitbegrenzung erlegen Sie sich auf?
Schulz: Trotz des Anspruchs des „TBF Euro Short Term Bond“ ein kurzfristiges Investment für die vorhandene Liquidität der Anleger darzustellen, ist die Laufzeitbegrenzung grundsätzlich auf bis zu zehn Jahre beziehungsweise 3.650 Tage festgesetzt. Jedoch spielt die Laufzeitbegrenzung in dem aktiven Management des Fonds eine kleinere Rolle. Vielmehr ist es das Zusammenspiel zwischen dem eigens entwickelten Scoringmodell, einer Zinskurvenanalyse und eine darauffolgende Bewertung der risikoadjustierten absoluten Rendite einer Staatsanleihe, eines Corporate Bond oder eines Pfandbriefes, welches die entsprechenden Erkenntnisse liefert, welche (Rest-)Laufzeiten zu erwerben sind. Dabei wird das Rendite-/Risikoverhältnis immer mit dem einer deutschen Staatsanleihe ins Verhältnis gesetzt.
DFPA: Haben Sie eine Zielgröße für die Duration und wo liegt diese aktuell?
Schulz: Unsere Duration soll auf Portfolioebene nicht kleiner sein als null, aber auch nicht größer als zwei sein. Derzeit liegt die Duration des Portfolios bei 0,08 und somit auf der gewünschten Höhe. Durch ein aktives Risikomanagement und Besicherung der eingegangenen Risiken reduziert sich die Duration über das Portfolio hinweg, trotz der Laufzeiten der Einzeltitel. Insgesamt kann festgehalten werden, dass die Duration nur einen weiteren Baustein der Analyse darstellt und vielmehr im Zusammenspiel mit weiteren Faktoren gesehen wird.
DFPA: Welche Kriterien legen Sie bei der Auswahl der Emittenten an? Gibt es einen Katalog von Ausschlusskriterien?
Schulz: Wie bereits angesprochen ist für uns weniger ein Ausschlusskatalog formuliert, sondern qualifizieren sich unsere Einzeltitel über das risikoadjustierte Vergleichsbild zu anderen Einzeltiteln. Da wir mit dem „TBF Euro Short Term Bond“ jedoch eine Strategie umsetzen, bei welcher in erster Linie der Vermögenserhalt und eine positive Rendite nach Kosten oberste Priorität haben, ist die Portfoliostruktur selbstverständlich an sich defensiver aufgestellt als bei anderen TBF-Fonds. Das Portfolio startet mit folgender Struktur: 20 Prozent Staatsanleihen risikoadjustiert, 20 Prozent Staatsanleihen marktneutral, 10 Prozent Staatsanleihen inflationsindexiert, 10 Prozent Government Agencies, 10 Prozent Pfandbriefe und gedeckte Anleihen, 20 Prozent Investment-Grade-Unternehmensanleihen, 10 Prozent High-Yield-Unternehmensanleihen.
Darüber hinaus gehen unseren Investitionen stets fundamentale Betrachtungen voraus. Vor allem bei Corporate Bonds wird aktiv auf solide operative Margen, hohen Free-Cash-Flow und stabile Bilanzstrukturen geachtet. Zudem können durch Ratingupgrades und andere Spezialsituationen zusätzlich Gewinne entstehen. Diese auf Corporate Bonds fokussierte Teilstrategie wird unter anderem beim Management des „4Q-Income Fonds“ erfolgreich eingesetzt.
DFPA: Woran verdienen Sie, wenn Sie auf die fixe Management Fee verzichten? Wie lauten hierfür die Konditionen?
Schulz: Wir sind davon überzeugt, dass wir auch ohne nennenswerte Risiken eingehen zu müssen, entsprechend positive Renditen für den Anleger erzielen können. Aus diesem Grund partizipieren wir lediglich mit dem Anleger gemeinsam an einem positiven Ergebnis über eine Performance Fee. Diese beträgt bis zu 17,5 Prozent des Betrags, um den der Anteilwert am Ende einer Abrechnungsperiode den Referenzzinssatz 3-Monats-Euribor zuzüglich 30 Basispunkte übersteigt. Ein negativer Wert ist unzulässig, die Untergrenze liegt bei null.