Deutschland behauptet Top-Position im Nachhaltigkeits-Ranking
Wie im ersten Halbjahr 2017 rangiert Deutschland im OECD-Nachhaltigkeits-Ranking des Vermögensverwalters Degroof Petercam AM auf dem achten Platz. In Bezug auf Umwelt, Innovationen, Wirtschaft und Hochschulbildung kann sich Deutschland von anderen führenden OECD-Staaten, wie Dänemark oder der Schweiz, in einzelnen Aspekten deutlich abheben.
Fünf Kriterien stehen im Fokus des Rankings: „Transparenz und demokratische Werte“, „Umwelt“, „Bildung und Innovation“, „Gesundheit und Vermögensverteilung der Bevölkerung“ sowie „Wirtschaft“. In der Nachhaltigkeitsanalyse schneidet Deutschland unter allen europäischen OECD-Staaten wirtschaftlich am stärksten ab. Überdurchschnittlich seien folglich auch die technischen Innovationen in der deutschen Wirtschaft. Sie liegen deutlich vor zum Beispiel Frankreich und den Niederlanden. „Besonders gut ist das deutsche Scoring im Bereich der Umweltinnovationen“, sagt Ophélie Mortier, Responsible Investment Strategist bei Degroof Petercam AM. „13 Prozent aller angemeldeten Patente entfallen aktuell auf die Umwelt. In der Schweiz, einem der weltweit innovativsten Länder, sind dies im Vergleich nur acht Prozent.“
Im Bereich Umwelt und Ökologie erzielt Deutschland ebenfalls Topwerte und muss sich lediglich Spitzenreiter Dänemark geschlagen geben. Dort sind zum Beispiel Luftqualität, die biologische Vielfalt und der Anteil erneuerbarer Energien am gesamten Energiemix noch etwas besser.
„Allerdings sollte Deutschland die Erneuerbaren Energien noch stärker fördern. Mit Einnahmen aus einer höheren Besteuerung traditioneller Energiequellen, wie zum Beispiel der Braunkohle, könnte der Staat Anreize schaffen für eine noch höhere Nachfrage nach erneuerbaren Energien. Nur so lässt sich eine wirkliche Energiewende bewirken. Während Umweltsteuern erst 2 Prozent des deutschen Sozialproduktes ausmachen, vereinnahmt der deutsche Fiskus Einkommensteuern in Höhe von 24 Prozent der Bruttowertschöpfung“, sagt Ophélie Mortier.
Während die Jugendarbeitslosigkeit in Deutschland mit sieben Prozent einen der niedrigsten Werte aller OECD-Staaten aufweist könnte es um die Langzeitarbeitslosigkeit besser bestellt sein. Der Anteil der arbeitslosen Deutschen, die länger als ein Jahr unbeschäftigt sind, liegt mit 44 Prozent zwar noch unter dem EU-Durchschnitt. In Finnland beispielsweise liegt dieser Wert mit nur 25 Prozent jedoch deutlich darunter. „Dies zeigt, dass auch Deutschland zusätzliche Anstrengungen unternehmen kann und muss, um Langzeitarbeitslose wieder in den Arbeitsmarkt zu integrieren“, kommentiert Mortier.
Die Nachhaltigkeitsexpertin verweist zudem darauf, dass Deutschland sein Bildungssystem stärker auf den voranschreitenden Trend der Deindustrialisierung ausrichten sollte. Deutschland strebt einen überdurchschnittlichen Qualifizierungsgrad seiner Erwerbstätigen an. Während die Quote der Deutschen mit Hochschulabschluss bei 42 Prozent liegen soll, liegt dieser Richtwert EU-weit bei 40 Prozent.
Quelle: Pressemitteilung Degroof Petercam
Die Bank Degroof Petercam ist ein unabhängiges Finanzdienstleistungsinstitut mit Hauptsitz in Brüssel, das in den Bereichen Asset Management, Private Banking, Investment Banking und Asset-Servicing tätig ist. Das Unternehmen beschäftigt 1.400 Mitarbeiter und verwaltet ein Vermögen von mehr als 37 Milliarden Euro für Privatanleger und Familien, Unternehmen, Pensionskassen, Versicherungsgesellschaften sowie staatliche und gemeinnützige Organisationen. (mb1)