Fidelity reagiert auf MiFID II mit neuem Gebührenmodell
Die Fondsgesellschaft Fidelity führt bei seinen aktiv gemanagten Aktienfonds weltweit ein zusätzliches Gebührenmodell ein. Dabei wird die bisherige, jährliche Managementgebühr reduziert und durch eine variable Managementgebühr ergänzt. Neben dem neuen Gebührenmodell bleibe das bisherige Gebührenmodell bestehen. Damit kann der Kunde künftig zwischen zwei Modellen wählen, teilt Fidelity mit.
Die Debatte um den Nutzen aktiven Fondsmanagements, die Ausrichtung der Anbieter auf das Kundeninteresse und die Transparenz von Gebühren würde intensiver geführt. Vor diesem Hintergrund habe sich Fidelity entschieden, die Gebührenstruktur grundlegend zu ändern.
Brian Conroy, President von Fidelity International, sagt: „Wir haben uns eingehend mit den Auswirkungen der neuen regulatorischen Anforderungen beschäftigt. Dazu haben wir eine kürzlich veröffentlichte Marktanalyse der britischen Aufsichtsbehörde berücksichtigt, die sich mit der unzureichenden Innovation in unserer Branche bei den Gebührenstrukturen beschäftigt. Vor diesem Hintergrund halten wir einen grundlegenden Wandel bei der Erhebung von Gebühren von unseren Kunden für erforderlich. Wir wollen mit der Neuregelung demonstrieren, dass wir bei unseren aktiv gemanagten Strategien unser Bestes geben. Daher werden wir dort keine fixe Gebühr mehr erheben, sondern werden entsprechend unserer Leistung für unsere Kunden entlohnt. Mit diesem Schritt wird unser Geschäftserfolg enger an die Wertentwicklung der Kundenportfolios verknüpft, und wir glauben, dass Anleger und Aufsichtsbehörden genau das von uns erwarten. Im Unterschied zu erfolgsabhängigen Gebührenregelungen bei anderen Anbietern zeichnet sich unser Modell dadurch aus, dass bei einer Underperformance die Gebührenbelastung für den Kunden verringert wird.“
Die variable Managementgebühr stellt einen gleitenden Tarif dar. Risiko und Rendite werden in beide Richtungen geteilt. Das heißt: Wenn die Fonds eine Outperformance nach Kosten erzielen, wird Fidelity an dem Mehrertrag beteiligt. Entwickelt sich die Anlage analog zur Benchmark oder schwächer, wird der Kunde unter der neuen Regelung mit geringeren Gebühren belastet als bisher.
Dabei bewegt sich der Gebührensatz innerhalb einer Bandbreite, die durch eine vorgegebene Höchstgrenze und ein bestimmtes Mindestniveau definiert ist.
Fidelity informiert ebenfalls hinsichtlich der Vorgaben der MiFID-II-Richtlinie bezüglich des Kostenausweises für externes Research. Die Fondsgesellschaft ist der Ansicht, dass sich die Diskussion einseitig darauf konzentriert, welches Verfahren die einzelnen Asset Manager bei der Bezahlung externer Researchleistungen nutzen werden. Im Mittelpunkt sollten stattdessen die gesamten Kosten für die erbrachten Asset-Management-Services und der jeweilige Nutzen stehen. Aus diesem Grund hat sich Fidelity International in Bezug auf die Bezahlung von externem Research für das so genannte CSA-RPA-Model entschieden. MiFid-II sieht wahlweise dieses Modell vor. Dabei werden gemeinsam mit den Transaktionsgebühren belastete und separat ausgewiesene Kosten für Researchdienstleistungen abgegolten. Die gleichzeitige Verringerung der Basis-Managementgebühr werde die aus externen Researchleistungen resultierende Gebührenbelastung der Kunden mehr als kompensieren.
Quelle: Pressemitteilung Fidelity International
Fidelity International ist eine 1969 gegründete, weltweit tätige Fondsgesellschaft mit Sitz in Boston. Das Unternehmen ist ein Schwesterunternehmen des 1964 gegründeten, auf den amerikanischen Markt fokussierten Vermögensverwalters Fidelity Investments (FMR LLC). Die Anteile beider Gesellschaften befinden sich vollständig in Familien- und Mitarbeiterbesitz. FLL Limited beschäftigt rund 6.000 Mitarbeiter und verwaltet Vermögen in Höhe von 267 Milliarden Euro (Stand 31. Dezember 2016. (TS1)