Institutionelle Investoren nutzen ETFs langfristig
Eine Umfrage des Marktforschungsunternehmens Greenwich Associates zeigt eine wachsende Verbreitung von ETFs unter institutionellen Investoren. Pensionsfonds, Versicherer und Asset Manager nutzen börsennotierte Indexfonds (ETFs) zu vielfältigen Zwecken und halten sie deutlich länger als weithin angenommen. Jeder fünfte der Befragten plant demnach, ETFs innerhalb der kommenden drei Jahre stärker zu nutzen. Etwa jeder Zehnte beabsichtigt, den ETF-Anteil um mehr als zehn Prozent zu erhöhen.
Greenwich Associates hat die Umfrage im Auftrag des Vermögensverwalters Blackrock durchgeführt. Sie umfasst Interviews mit 120 institutionellen Investoren aus Europa. 30 Asset Manager, 22 Versicherer und 68 Pensionsfonds gaben Auskunft über den Einsatz von ETFs; 83 der Befragten nutzen ETFs. Die Umfrage kommt zu den folgenden fünf Haupterkenntnissen:
1.) ETFs kommen in etwa drei Vierteln der Multi-Asset-Fonds zum Einsatz. Von den befragten Asset Managern, die ETFs nutzen, setzen 71 Prozent sie im Rahmen ihrer Multi-Asset-Fonds ein. Mehr als ein Drittel nutzt sie innerhalb ihrer Aktienfonds, 52 Prozent greifen bei Investitionen in Anleihen vom heimischen Markt darauf zurück und 59 Prozent bei internationalen Anleihen. Mehr als die Hälfte geben an, dass sie künftig „wahrscheinlich“ oder „sehr wahrscheinlich“ reine ETF-Produkte verwalten wollen.
2.) Viele Institutionelle Investoren halten ETFs über einen relativ langen Zeitraum. Nur sechs Prozent der Teilnehmer, die ETFs einsetzen, agieren dabei taktisch. Von denjenigen, die ETFs im Rahmen ihrer Kerninvestitionen nutzen, halten nur zwei Prozent die Produkte für einen Monat oder kürzer. Pensionsfonds belassen ETFs im Schnitt 29 Monate lang im Portfolio –-so lange wie keine andere der drei befragten Investorengruppen.
3.) Vier Faktoren sind bei der ETF-Auswahl entscheidend: Die Gesamtkostenquote (TER), die Liquidität, das Handelsvolumen, der zugrundeliegende Index und die Wertentwicklung sind für alle drei befragten Investorengruppen die vier wichtigsten Aspekte, wenn man sie nach den Faktoren befragt, welche die ETF-Auswahl beeinflussen. Für Versicherer ist die Liquidität der wichtigste Faktor, für Pensionsfonds sind es die Gesamtkostenquote (TER) beziehungsweise Kosten im Allgemeinen.
4.) 62 Prozent der Versicherer, die ETFs nutzen, wollen damit eine internationale Streuung ihrer Anlagen erreichen. Dies gilt vor allem im Aktienbereich: 76 Prozent investieren mithilfe von ETFs in internationale Aktien, in Bezug auf den heimischen Aktienmarkt sind es 57 Prozent. Mehr als die Hälfte der Versicherer, die ETFs einsetzen, investieren auf diese Weise Vermögensüberschüsse, in Bezug auf das Sicherungsvermögen ist es ein Drittel.
5.) Europäische Pensionsfonds setzen ETFs eher zu strategischen Zwecken ein als die anderen befragten Investorengruppen. Mehr als die Hälfte der ETF-Nutzer unter den Pensionsfonds sagen, dass sie ETFs überwiegend strategisch verwenden. Ebenso wie bei Versicherern nutzen viele Pensionsfonds (69 Prozent) ETFs, um ihr Vermögen international zu streuen. 88 Prozent der Pensionsfonds, bei denen ETFs zum Einsatz kommen, nutzen die Fonds im Bereich internationale Aktien. Das sind etwa drei Mal so viele wie im Bereich heimischer Aktien.
Quelle: Studie iShares / Blackrock
Der Vermögensverwalter Blackrock ist ein weltweit führender Anbieter im Investmentmanagement, im Risikomanagement und in der Beratung von institutionellen und privaten Anlegern. Das Produktportfolio umfasst Spezialfonds, Publikumsfonds, börsengehandelte Indexfonds („iShares“) und andere gepoolte Investmentvehikel. Das Unternehmen mit Sitz in New York beschäftigt 12.100 Mitarbeiter in mehr als 30 Ländern und verwaltet ein Vermögen von 4,52 Billionen US-Dollar (3,55 Billionen Euro). (Stand: 30. September 2014) (AZ)