Nachhaltige Investmentfonds entwickeln sich vom Nischenthema zum Megatrend
Das Konzept der Nachhaltigkeit als Synthese wirtschaftlicher, ökologischer und sozialer Zielsetzungen hat in den vergangenen Jahren an Bedeutung gewonnen. Laut Analysehaus Scope steigt die Anzahl nachhaltiger Investmentfonds stetig. Derzeit stehen deutschen Anlegern 433 UCITS-Investmentfonds zur Verfügung, die explizit auf Nachhaltigkeitsaspekte abstellen. Zusammen verwalten die Fonds knapp 85 Milliarden Euro - Tendenz steigend. „Immer mehr institutionelle Anleger implementieren Nachhaltigkeitsaspekte in ihren Anlagerichtlinien und berücksichtigen sie in ihren Investitionsentscheidungen“, sagt Sina Hartelt, Senior Analystin der Ratingagentur Scope und Autorin des Research Reports zu nachhaltigen Investmentfonds.
Nach wie vor gibt es keine allgemein gültige Definition von nachhaltigen Investments. Der Einsatz von Ausschlusskriterien ist eine am häufigsten genutzte Strategie des nachhaltigen Investierens. Waffen sind dabei das am weitesten verbreitete Ausschlusskriterium: 89 Prozent der von Scope als nachhaltig klassifizierten Fonds schließen die Rüstungsindustrie als Investmentgegenstand explizit aus. Danach folgen Suchtmittel (87 Prozent) und Kernkraft (72 Prozent).
Von den insgesamt 433 Fonds mit Nachhaltigkeitsbezug sind 397 und somit mehr als 90 Prozent aktiv gemanagte Fonds. Die passiven Ansätze teilen sich auf in ETF (27 Produkte, Assets under Management (AuM): 2,8 Milliarden Euro) und Index-Fonds (acht Produkte). Lediglich zwei ETF sind Swap-basiert. Die restlichen Produkte bilden den jeweiligen Index physisch ab. Größter Anbieter bei den passiven Strategien ist der weltgrößte Vermögensverwalter Blackrock mit zwölf ETF, gefolgt von der UBS mit acht ETF.
Scope gruppiert sämtliche UCITS-Investmentfonds in 181 Peergroups. Knapp ein Drittel (57) davon enthält Fonds mit Nachhaltigkeitsbezug. Einige Peergroups bestehen ausschließlich aus Nachhaltigkeitsfonds. Beispiele sind „Aktien Nachhaltigkeit/Ethik Welt“ (75 Fonds) und „Aktien Nachhaltigkeit/Ethik Europa“ (33 Fonds).
Das Analysehaus hat die Peergroups „Aktien Nachhaltigkeit/Ethik Europa“ mit „Aktien Europa“ sowie „Aktien Nachhaltigkeit/Ethik Welt“ mit „Aktien Welt“ verglichen. Das Ergebnis: Im Durchschnitt lassen sich über drei Jahre kaum Unterschiede feststellen. Die durchschnittliche Performance der nachhaltigen Fonds fällt geringfügig höher aus – ebenso die Volatilität.
Quelle: Pressemitteilung Scope
Die Scope Analysis GmbH ist Teil der Scope Group, mit Sitz in Berlin. Die Scope Analysis GmbH ist spezialisiert auf die Analyse und Bewertung von Asset-Management-Gesellschaften, Investmentzertifikaten sowie Mutual Funds und Alternativen Investmentfonds aus den Bereichen Immobilien, Schiff- und Luftfahrt, erneuerbare Energien und Infrastruktur. (JF1)